NABU fordert ein Ende der bayerischen Dosenpfand-Blockade
Bonn (ots)
- Der Naturschutzbund NABU hat die bayerische Staatsregierung aufgefordert, sich unmissverständlich zum Pflichtpfand auf Einweg-Getränkeverpackungen zu bekennen. "Selbstverpflichtungen der Industrie über Abfüllmengen sind zum jetzigen Zeitpunkt unsinnig und keine Hilfe für die vielen mittelständischen Brauereien in Bayern", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Die vom bayerischen Umweltminister vorgeschlagene Abfüllmenge von 21,5 Milliarden Litern sei längst unterschritten und der beste Beleg, dass der Vorschlag in Wahrheit auf die weitere Verhinderung des Pflichtpfandes ziele.
Die von Bayern neuerlich ausgelösten Debatten dürften nicht zu einer weiteren Zeitverschiebung bei der Einführung des Pflichtpfandes führen. Der NABU appellierte erneut an Bundesumweltminister Trittin, umgehend die Quoten für Mehrweg-Getränkeverpackungen zu veröffentlichen und die geltende Verpackungsverordnung umzusetzen. Die Industrie habe es schließlich jahrelang selbst in der Hand gehabt, das Pflichtpfand zu verhindern, aber stattdessen bewusst weiter auf Einweg gesetzt. "Bayern wäre schlecht beraten, mit seinen Ideen im Bundesrat hausieren zu gehen", so Billen. Der NABU appelliere an Kanzlerkandidat Stoiber und die bayerische Staatsregierung, das Pfand zu akzeptieren und nicht auf weitere Blockadeinitiativen zu setzen. "Es ist höchste Zeit, sich endlich wieder die ökologischen Ziele beim Thema Mehrweg, nämlich den Schutz von Ressourcen und Klima, ins Gedächtnis zu rufen", so Billen abschließend.
Für Rückfragen: Susanne Hempen, NABU-Abfallexpertin, Tel.: 0228-4036-165
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