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NABU

NABU von Fischler-Vorschlägen zur EU-Agrarreform enttäuscht

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat die Gesetzesvorschläge
der Europäischen Kommission zur Reform der EU-Agrarpolitik als eine
verpasste Chance bezeichnet. "EU-Kommissar Fischler ist als Tiger
gestartet und als Bettvorleger der agrarindustriellen Lobbyinteressen
gelandet", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Von der
ursprünglich vorgesehenen, grundlegenden Neuausrichtung der
Agrarpolitik sei außer Lyrik nicht viel übrig geblieben. Besonders
alarmierend sei dabei, dass die Umverteilung der Agrarsubventionen
von 2004 auf 2007 verschoben und zur Finanzierung anderer
Marktreformen missbraucht werden solle. Eine integrierte Entwicklung
des ländlichen Raums, die zum Erhalt von Natur und Umwelt beitrage
und gleichzeitig für neue Arbeitsplätze sorge, rücke damit in weite
Ferne.
Der NABU kritisierte an den Vorschlägen der Kommission, dass ab
2007 nur noch ein statt der ursprünglich vorgesehenen drei Prozent
der Direktzahlungen in die ländliche Entwicklungspolitik umverteilt
werden sollen. Außerdem gingen die Mindeststandards im Umweltbereich,
an die die Auszahlung von Betriebsprämien zukünftig geknüpft werden
sollen, nicht über die bereits geltenden Auflagen hinaus. Mit solchen
Vorschlägen könnten laut NABU keine wesentlichen Vorteile für die
Umwelt erreicht werden. "Die Verwässerung und Aufschiebung der
dringend erforderlichen Reform ist ein schlechtes Signal sowohl für
die Umwelt als auch für die Landwirtschaft", so Billen. In den nun
anstehenden Verhandlungen im EU-Ministerrat müsse daher erheblich
nachgebessert werden. "Anstatt kosmetischer Korrekturen brauchen wir
eine deutliche Umverteilung der Mittel in den ländlichen Raum, damit
nicht zuletzt den Beitrittsstaaten eine zukunftsfähige Perspektive
eröffnet werden kann", sagte Billen.
Für Rückfragen:
Florian Schöne, NABU-Agrarreferent, 0228-4036-169.
Im Internet zu finden unter www.NABU

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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