NABU erwartet von Bauerntag Bekenntnis zu neuer Agrarpolitik
Berlin (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat den Deutschen Bauernverband aufgefordert, sich zu einer umwelt- und verbraucherfreundlichen Agrarpolitik zu bekennen. Wer die Zukunft der Landwirtschaft in der Gentechnik oder der Massentierhaltung sucht, befördert sich ins gesellschaftliche Abseits, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke anlässlich des heute unter dem Motto Landwirtschaft.Arbeit.Zukunft in Rostock beginnenden Deutschen Bauerntags. Forderungen nach einer politischen Bauernbefreiung durch einen Regierungswechsel zeugten von einer rückwärtsgewandten Rhetorik, die nur den Interessen der Agrarindustrie entgegenkomme. Während die Bauernfunktionäre eine Verbesserung der Tierhaltung oder eine Kopplung der Subventionen an ökologische Mindeststandards rückgängig machen wollten, würden sich manche EU-Nachbarstaaten wie Dänemark und die Niederlande bereits Wettbewerbsvorteile durch höhere Tierschutz- und Qualitätsstandards sichern.
Nach Auffassung des NABU gebe es kein Zurück mehr in die alten Zeiten der produktionsorientierten Agrarpolitik, in denen Massentierhaltung im Mittelpunkt stand und Ökolandbau ein Nischendasein fristete. Der Bauernverband müsse sich vielmehr dafür einsetzen, dass die ökonomischen, sozialen und ökologischen Anliegen der Menschen im ländlichen Raum in Einklang gebracht würden. Zu diesem Zweck gelte es, die Förderung einer naturverträglichen ländlichen Entwicklung auszubauen, anstatt Verbraucher- und Umweltstandards zu deregulieren. Gerade die Agro-Gentechnik trage zu einer weiteren Industrialisierung und einem Arbeitsplatzabbau in der Landwirtschaft bei. Mit der Forderung nach einer Lockerung der Gentechnik-Gesetzgebung erweist der Bauernverband seiner eigenen Klientel einen Bärendienst, so Tschimpke.
Originaltext vom NABU
Rückfragen: Florian Schöne, NABU-Agrarreferent, Tel. 0172-5966097 Im Internet zu finden unter www.NABU.de
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