Einsteins Irrtümer/Im Rahmen von "Wissenschaft am Donnerstag" diskutiert Gert Scobel mit Gästen
Mainz (ots)
"Wissenschaft am Donnerstag" in 3sat Donnerstag, 5. November 2015 20.15 Uhr "Die Erkenntnisjäger", Dokumentation 21.00 Uhr "Einsteins Irrtümer" Gesprächssendung mit Gert Scobel Erstausstrahlung Einmal gab Albert Einstein zu, sich geirrt zu haben: mit Blick auf die heute unbestrittene Expansion des Weltalls. Könnte es sein, dass es weitere Irrtümer gibt? Gert Scobel fragt mit seinen Gästen, was es bedeuten würde, wenn das ganze Universum nichts als eine mathematische Struktur wäre. Was spricht 100 Jahre nach der allgemeinen Relativitätstheorie für die Behauptung, dass Einstein sich öfter geirrt haben könnte? Vor 100 Jahren, am 25. November 1915, legte Einstein der Preußischen Akademie der Wissenschaften seine Grundidee einer allgemeinen Relativitätstheorie vor. Sie gehört zu den am besten etablierten Fundamentaltheorien der Naturwissenschaften. Verblüffend daran ist, dass Einsteins Überlegungen zunächst mathematischer Natur waren, obwohl sie das physikalische Verhältnis von Materie zu Raum und Zeit beschreiben und eine Theorie der Gravitation beinhalten. Manche Ergebnisse, die die mathematische Theorie voraussagte, konnten im Experiment erst Jahrzehnte später empirisch überprüft werden. Einmal allerdings sprach Einstein selbst von einem großen Irrtum, den er begangen habe. Seine Theorie hatte nahegelegt, dass sich das Universum entweder ausdehnen oder zusammenziehen würde. Damals ging man jedoch davon aus, dass das Universum statisch ist. Einstein änderte daraufhin seine Gleichungen, indem er eine Konstante einführte, die den "falschen" Schluss beseitigte. Heute ist die zunehmende Ausdehnung des Universums unbestritten - und Einstein hatte aufgrund der neuen Ergebnisse seinen Irrtum korrigiert und die Konstante entfernt. Inzwischen spricht manches dafür, dass die Konstante dennoch ihre Berechtigung hat. Im Kern verweist sie auf die späteren Entdeckungen von sogenannter "dunkler Energie" und "dunkler Materie", deren Existenz nahelegt, zentrale Konzepte Einsteins wie die Raumzeit neu zu überdenken. Die Idee, dass es Irrtümer in Bezug auf die allgemeine Relativitätstheorie geben könnte, ist so alt wie die Theorie selbst. Doch gibt es heute gute Argumente, neu nachzudenken - nicht nur mit Blick auf die Unverträglichkeit der Relativitätstheorie mit einer anderen, weithin anerkannten physikalischen Grundtheorie, der Quantenphysik. Gäste der Sendung sind: Prof. Dr. Jürgen Renn vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin, Prof. Dr. Renate Loll, Theoretische Physikerin an der Radboud Universität Nijmegen, und Thomas de Padova, Publizist und Einstein-Biograf. Im Vorfeld, um 20.15 Uhr, wirft die Dokumentation "Die Erkenntnisjäger" einen Blick auf Meilensteine in der Physik vor 100 Jahren und heute. Hinweis für Journalisten: Den Video-Stream der Dokumentation "Die Erkenntnisjäger" und weitere Informationen finden Sie unter der URL: https://pressetreff.3sat.de/startseite/programm/programmhinweise/arti kel/die-erkenntnisjaeger-revolutionaere-der-physik/ Bilder zu den Sendungen finden Sie hier: https://presseportal.zdf.de/presse/wad
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