3sat über die Schattenseiten bei der Herstellung von Saatgut, Tierfutter und Kakao
Mainz (ots)
Mittwoch, 7. Oktober 2020, ab 20.15 Uhr Mit Erstausstrahlungen
Ob Saatgut-, Tierfutter- oder Kakaoproduktion: Am Mittwoch, 7. Oktober 2020, beleuchtet 3sat in drei Dokumentationen ab 20.15 Uhr die weltweite Herstellung von Nahrungsmitteln und deren Schattenseiten für Umwelt, Tier und Mensch.
Modernes, standardisiertes Saatgut wird wie Gold gehandelt, und das Milliardengeschäft liegt in den Händen weniger internationaler Agrarkonzerne. Sie produzieren in Billiglohnländern, unter miserablen Bedingungen, oft illegal mit Kinderarbeit. Schönheit und lange Haltbarkeit der genmanipulierten Obst- und Gemüsesorten gehen auf Kosten des Geschmacks und der Nährstoffe. Alte Sorten sterben aus. Wie gesund sind die Produkte überhaupt noch, die wir Menschen essen? Und welche Wahl haben da noch Landwirtinnen und Landwirte sowie Verbraucherinnen und Verbraucher? Diesen Fragen geht die Dokumentation "Das Saatgut-Kartell" von Linda Bendali um 20.15 Uhr nach.
Immer weniger Firmen beherrschen den Markt für Fleisch und Futtermittel. Chinesische Konzerne schlucken amerikanische Konkurrenzfirmen und übernehmen rücksichtslose Produktionsmethoden. Multinationale Unternehmen lassen in Brasilien Soja anbauen, das als Futtermittel für Schweine in die ganze Welt verschifft wird. Das schadet sowohl dem Regenwald als auch einheimischen Kleinbäuerinnen und -bauern, die aufgeben müssen und ihr Land an die Großkonzerne verlieren. "Der Vormarsch des Soja" (Erstausstrahlung) um 21.00 Uhr von Stefano Liberti und Enrico Parenti geht der Produktionskette vom Soja-Anbau über die Tierfabriken bis zu den Konsumentinnen und Konsumenten nach.
Zum Abschluss des Abends folgt um 21.30 Uhr (Erstausstrahlung) die Doku "Kakao - ein schmutziges Geschäft" von Paul Moreira. Schokolade zählt auf der ganzen Welt zu den beliebtesten Süßigkeiten. Sieben Millionen Tonnen davon werden jedes Jahr verzehrt. Doch hinter der Schokoladenherstellung verbirgt sich eine dunkle Seite. Die Rohware Kakao wird von großen Konzernen wie Nestlé, Cargill oder Ferrero unter fragwürdigen Bedingungen produziert. Besonders im Fokus: die Elfenbeinküste. Viele Menschen, darunter auch Kinder, kommen aus Burkina Faso nach der benachbarten Elfenbeinküste, vertrieben durch Dürre und Hunger. Dort suchen sie Arbeit auf einer der vielen Kakaoplantagen - häufig allein, ohne ihre Familien. Die Arbeitsbedingungen sind hart: scharfe Macheten, schwere Lasten und giftige Herbizide, oft ohne jegliche Schutzkleidung. 90 Prozent des ivorischen Urwalds sind inzwischen zerstört. 2001 einigten sich die dortigen Unternehmen zwar, Kinderarbeit, und die weitere Rodung des Regenwaldes zu stoppen sowie nicht länger auf Mindestlöhne zu verrichten. Doch 20 Jahre später ist noch immer nichts von diesem Vorhaben umgesetzt.
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