PM Gentechnik: Über 53.000 Bürger appellieren an Ministerpräsidenten
Länderchefs sollen am Freitag im Bundesrat gegen Gentechnik im Saatgut stimmen
Aktionen in Bremen, Schwerin, Hamburg, Stuttgart
Berlin (ots)
Mehr als 53.000 Menschen haben innerhalb weniger Tage den Online-Appell "Nein zu Gentechnik im Saatgut" unterzeichnet. Von den Regierungschefs ihres jeweiligen Bundeslandes fordern sie, sich im Bundesrat für weiterhin gentechnikfreies Saatgut einzusetzen. Drei Bundesländer wollen über gentechnische Verunreinigungen in herkömmlichem Saatgut hinwegsehen: Die Agrarminister von Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, alle CDU, haben einen entsprechenden Antrag in den Bundesrat eingebracht. Sie fordern von der Bundesregierung, die geltende Nulltoleranz für gentechnisch veränderte Organismen im Saatgut durch eine "für alle Wirtschaftsbeteiligten praktikable technische Lösung" abzulösen.
Ein Bündnis von bürgergesellschaftlichen Organisationen, Anbauverbänden der ökologischen Landwirtschaft und gentechnikfreien Regionen mobilisiert nun über die Website www.saatgut-retten.de für den Erhalt der Nulltoleranz bei Saatgut. In Bremen demonstrierten Mitglieder des Bündnisses heute vor der Senatssitzung für ein Nein des Landes im Bundesrat. Weitere Aktionen sind am Donnerstag in Hamburg, Schwerin und Stuttgart sowie am Freitag vor dem Bundesrat in Berlin geplant. Christoph Bautz vom beteiligten Kampagnennetzwerk Campact begründet: "Drei Bundesländer machen sich zum Handlanger der Gentechnikkonzerne und lassen Gentechnik in unsere Nahrungsmittel einschleichen. Werden gentechnische Verunreinigungen beim Saatgut toleriert, droht eine schleichende Kontamination der gesamten Landwirtschaft."
Die 19 Organisationen und Initiativen fordern, weiterhin jede gentechnische Verunreinigung von Saatgut zu verhindern und kontaminiertes Saatgut unverzüglich aus dem Verkehr zu ziehen. "Saatgut ist das A und O unserer Ernährung und Landwirtschaft. Technische Tricks, um hier Gentechnik gegen den Willen der Verbraucher und zum Schaden der Landwirte einzuschmuggeln könnten sich bitter rächen. Die Nulltoleranz muss ohne Wenn und Aber gelten!" sagt Benedikt Härlin von Save our Seeds.
Pressekontakt:
Astrid Goltz, Campact, mobil 01522-2888799, goltz@campact.de
http://www.campact.de
Benedikt Härlin, Save our Seeds, mobil 01739997555, haerlin@zs-l.de
http://www.saveourseeds.org
Original-Content von: Campact e.V., übermittelt durch news aktuell