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Stellungnahme des BIU zum Sofortprogramm des Bundesfamilienministeriums und des Landes Nordrhein-Westfalen

Berlin (ots)

Das Bundesfamilienministerium und
Nordrhein-Westfalen als das für die USK federführende Land haben ein 
Sofortprogramm zum wirksamen Schutz von Kindern und Jugendlichen vor 
jugendgefährdenden Medien beschlossen.
Wir sehen dieses Sofortprogramm in unmittelbarem Zusammenhang mit 
der bayerischen Gesetzesinitiative zur Verbesserung des 
Jugendschutzes und begrüßen die klare Positionierung des 
Bundesfamilienministeriums sowie des für unsere Industrie im 
Jugendschutz federführenden Landes Nordrhein-Westfalen. Bezüglich der
vorgeschlagenen Maßnahmen sehen wir vereinzelt Gesprächsbedarf, 
signalisieren aber grundsätzlich unsere Bereitschaft zur Mitarbeit 
bei der Verbesserung des Jugendmedienschutzes. Dies fällt umso 
leichter, als einige Aspekte aufgegriffen werden, die von der 
Industrie schon länger gefordert wurden.
Hier ist zunächst die Qualität der Jugendschutzentscheidungen zu 
nennen. Nachvollziehbare und transparente Bewertungskriterien sowohl 
für die Alterskennzeichnungsentscheidung der USK als auch 
hinsichtlich der Indizierungsentscheidungen der Bundesprüfstelle für 
jugendgefährdende Medien sind für die Industrie ein zentrales 
Anliegen. Nur wenn die spezifischen Befindlichkeiten des deutschen 
Jugendschutzes in der Öffentlichkeit sichtbar werden, wird man Spiele
altersgerecht entwickeln können. Insbesondere ausländischen 
Produzenten fällt es zunehmend schwer, die Spruchpraxis der 
Jugendschutzinstitutionen nachzuvollziehen. Eine transparente und 
effektivere Struktur der Alterskennzeichnungsinstitution ist für die 
Industrie ein weiteres wichtiges Anliegen. Abweichend von den 
getroffenen Regelungen im Filmbereich wird die Freiwillige 
Selbstkontrolle bei der Unterhaltungssoftware nicht von dem 
Branchenverband getragen, sondern von einem freien Träger der 
Jugendhilfe. Wir werden zeitnah Gespräche mit dem Trägerverein der 
USK aufnehmen, um eine Umsetzung der Vorstellungen der 
Bundesfamilienministerin und des Landes Nordrhein-Westfalen zu 
diskutieren. Die geforderte Kommunikationsinitiative bewerten wir als
sehr positiv. Aus unserer Sicht haben die Jugendschutzinstitutionen 
in der Vergangenheit sehr defensiv auf Angriffe in den Medien und aus
der Politik reagiert. Eine verstärkte Kommunikation seitens der USK 
wird aus unserer Sicht das Jugendschutzsystem stärken und die 
Akzeptanz der bestehenden Regelungen deutlich verbessern.
Abschließend fordern wir das Bundesfamilienministerium und die 
Länder auf, vor einem legislativen Tätigwerden die laufende 
Evaluation der jugendschutzrechtlichen Regelungen beim 
Hans-Bredow-Institut abzuwarten. Andernfalls würde man das sehr 
aufwendige Verfahren vorab entwerten und potentielle neue 
Erkenntnisse außer Acht lassen.

Pressekontakt:

Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V.
Rungestraße 18
D-10179 Berlin
Tel.: ++49-30-2408779-0
Fax: ++49-30-2408779-11
http://www.biu-online.de/
Email: presse@biu-online.de

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