Steuerberater kämpfen mit Fachkräftemangel
Frankfurt am Main (ots)
- 40 Prozent nennen Fachkräftemangel als hohe Herausforderung
- Kanzleien in Deutschland nur zum Teil gut ausgelastet
- Steuerberater pflegen langjährige Beziehungen zu Mandanten
Das Thema Datenschutz und die sich ständig wechselnde Steuergesetzgebung sind zwei der zentralen Herausforderungen deutscher Steuerberater. Wie eine Studie des Marktforschungsinstituts Innofact im Auftrag von Gelbe Seiten nun ergeben hat, nannten 40 Prozent der Berater auf die Frage, was aktuell die größten Herausforderungen ihrer Arbeit seien, die Unsicherheit bei den Gesetzen als hohe oder sehr hohe Herausforderung, 39 Prozent gaben die Anwendung von Datenschutz-Regeln an.
Bei der Studie befragte Innofact im Februar 2023 insgesamt 257 Steuerberater in Deutschland. Dabei zeigte sich, dass auch die Kanzleien das in allen Branchen wachsende Problem des Fachkräftemangels erreicht hat: 42 Prozent der Berater betrachten das Phänomen als zentrale Herausforderung bei der künftigen Bewältigung ihrer Arbeit.
"Das zeigt, dass sich der demographische Wandel auch in Steuerkanzleien niederschlägt. Verbraucher sollten sich deshalb frühzeitig die Frage stellen, mit welcher Kanzlei sie in den nächsten Jahren ihre Finanzfragen besprechen können. Gelbe Seiten ist für die Auswahl eines solchen Partners eine vertrauenswürdige Plattform mit exzellentem, auf der langjährige Beziehungen entstehen", sagt Dirk Schulte, Geschäftsführer der Gelbe Seiten Marketing-Gesellschaft.
Steuerberater: Ansprüche der Mandanten steigen
Als weitere Herausforderungen im Berater-Alltag hat die Umfrage zudem die steigenden Ansprüche der Mandanten, den aktuell laufenden Prozess zur Neuberechnung der Grundsteuer, aber auch die geringe Akzeptanz der Kunden bezüglich der Honorarforderungen heraus gearbeitet, jeweils 37 Prozent bezeichneten diese Aspekte als sehr hohe oder hohe Herausforderung. Darüber hinaus bereitet jeweils 33 Prozent der Kanzleien die voranschreitende Digitalisierung und das Kurzarbeitergeld Schwierigkeiten, jeweils 32 Prozent gaben die Kundenakquise und den starken Konkurrenzkampf unter den Kanzleien als Herausforderung an.
Hier zeigt die Studie zudem, dass die meisten Kanzleien noch Potenzial hätten, neue Mandant aufzunehmen: Denn die durchschnittliche Auslastung der Steuer-Büros in Deutschland liegt bei gerade mal 63 Prozent. Nur gut jeder fünfte Berater gab an, dass er oder seine Kanzlei zwischen 91 und 100 Prozent ausgelastet seien.
"Die Suche nach neuen Mandanten ist für Steuerberater nach wie vor ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Über einen professionellen Auftritt bei Gelbe Seiten finden sie schnell und effizient neue Kund*innen für nachhaltige Beziehungen", verspricht Schulte.
Steuerberater: Langjährige Beziehungen zu Mandant
Denn ist erstmal ein Kontakt zustande gekommen, arbeiten Steuerberater in der Regel länger mit Mandanten zusammen, wie die Umfrage belegt. Mehr als 41 Prozent der befragten Dienstleister gaben an, ihre Kunden mindestens fünf Jahre lang zu betreuen, fast genau so viele (40 Prozent) nannten einen Zeitraum zwischen drei und fünf Jahren. Nur 16 Prozent gaben ein bis drei Jahre an, lediglich drei Prozent einen Zeitraum von unter einem Jahr.
Den größten Anteil unter den Mandanten machen der Befragung zufolge Privatpersonen aus: Auf die Bitte, den Anteil an der Betreuung der jeweiligen Gruppen zu nennen, kamen private Kund im Mittelwert auf 20 Prozent. Aber auch Freiberufler und Soloselbstständige werden häufig bei Steuerberater vorstellig (16 Prozent im Mittel). Auf ähnliche Werte kommen mit 13 oder 14 Prozent Kleinstunternehmen bis 50 Mitarbeiter, Großbetriebe (mehr als 249 Beschäftigte) und Mittelständler (50-249 Angestellte).
Bei der Betreuung dieser Zielgruppen arbeiten Steuerberater häufig in kleineren und mittleren Kanzleien, wie die Umfrage nachweist: Während nur 18 Prozent der Befragten aussagten, sie arbeiteten alleine, sind 35 Prozent der Beschäftigten des Berufsstandes in einer Kanzlei mit zwei bis fünf Kolleg tätig, 34 Prozent in einem Büro mit sechs bis zehn Berater. 13 Prozent sogar arbeiten in einer Kanzlei mit mehr als zehn Kollegen.
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