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PHOENIX

Themennachmittag Dresden am Sonntag, 13. Februar 2000

Köln (ots)

Am 13. Februar 1945 wurde Dresden durch alliierte
Luftangriffe nahezu vollständig zerstört. Der Angriff forderte rund
300.000 Todesopfer, die Stadt, bis dahin eine der schönsten Städte
Europas, war fast vollständig zerstört.
Der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche nach historischem
Vorbild begann nach der Wiedervereinigung und dauert immer noch an.
Am 13. Februar 2000 wird in einem feierlichen Akt, u.a. mit
Bundeskanzler Gerhard Schröder und Bundespräsident Johannes Rau, das
in England neu hergestellte Turmkreuz der Frauenkirche an Dresden
übergeben.
PHOENIX sendet den Festakt live von 16 bis 17 Uhr. Davor und
danach werden die Dokumentationen "Abschied vom alten Dresden" (14.45
Uhr), "Die Dresdner Frauenkirche" (15.15 Uhr) und "Dresden - Fall und
Aufstieg einer Stadt" (17.00 Uhr) gezeigt, die sich besonders mit den
historischen Entwicklungen der Stadt seit 1945 beschäftigen.
15.15 Uhr Die Dresdner Frauenkirche
   Die Wiedergeburt der "Steinernen Glocke"
Unzählige Menschen beteiligen sich seit 1991 am Wiederaufbau der
Dresdner Frauenkirche. Sie tun es aus den unterschiedlichsten
Gründen. Doch auf den Schultern zweier Menschen lastet die
Verantwortung in besonderem Maße. Der eine ist Eberhard Burger, der
Baudirektor - quasi der Nachfolger George Bährs, des begnadeten
Architekten der "ersten" Frauenkirche. Burger ist ein stiller Mann,
der seinen Wirkungskreis stetig und unbeirrt beackert, scheinbar
immun gegen die täglichen Schwierigkeiten des Jahrhundertbaus und
offenbar resistent gegen Zweifel und Zweifler.
Der andere ist Ludwig Güttler, der maßgeblich am Zustandekommen
jener Gruppe beteiligt war, die 1991 den legendären "Ruf aus Dresden"
zum Wiederaufbau der Frauenkirche in die Welt schickte. Heute ist der
Trompetenvirtuose Vorsitzender der Wiederaufbau-Gesellschaft. Als
solcher ist der Musiker den größten Teil des Jahres unterwegs, um für
das Jahrhundertprojekt zu werben.
Immer öfter hat Güttler Grund, für beträchtliche Spenden zu
danken. Die Frauenkirche ist schon lange nicht mehr allein Sache der
Dresdner. Auf allen Kontinenten finden sich Leute, die Geld sammeln
und Firmen, die mit Ideen und Material helfen, Fernsehstationen, die
die Baufortschritte begleiten. Erstmals zeigt dieser Film nicht nur
die Aktivitäten um die "Steinerne Glocke", wie die Frauenkirche wegen
ihrer berühmten Kuppel genannt wurde, er widmet sich in besonderem
Maße Menschen, die Verantwortung übernommen haben, um eine Vision
Wirklichkeit werden zu lassen.
Dokumentation von Stefan Kelch
   17.00 Uhr Dresden - Fall und Aufstieg einer Stadt
Dresden blüht auf. Fünfundfünfzig Jahre nach dem verheerenden
Bombenangriff vom 13. Februar 1945 beherrscht ein Wald von Baukränen
die Silhouette der Stadt. Das Taschenbergpalais, seit dem Krieg eine
Ruine, ist ein Hotel der Luxusklasse. Am Schloss sieht man förmlich
die Millionen, die verbaut wurden. Und die Frauenkirche wird mit
Originalmaterial restauriert.
Eine Nacht und ein halber Tag hatten im Februar 1945 genügt, um
das Zentrum einer der schönsten Städte der Welt dem Erdboden gleich
zu machen. Zehntausende von Menschen kamen zu Tode. Der Feuerschein
der brennenden Stadt, so berichten Augenzeugen, war noch auf dem Kamm
des Erzgebirges deutlich zu sehen. Und der greise Dichter Gerhard
Hauptmann schrieb seine berühmt gewordenen Worte: "Wer das Weinen
verlernt hat, der lernt es wieder beim Untergang Dresdens".
In der Dokumentation von Carl-Ludwig Paeschke und Dieter Zimmer
schildern Zeugen des Angriffs noch einmal ihre Erlebnisse. Aber es
kommen auch ehemalige Soldaten der Royal Air Force zu Wort, die den
Angriff aus englischer Sicht beschreiben. Bei alledem geht es auch
darum, einige Vorstellungen und Legenden zurecht zu rücken, die sich
teilweise seit Jahrzehnten gehalten haben. So beteuert der letzte
noch lebende Adjutant des britischen Luftmarschalls "Bomber" Harris,
Peter Tomlinson, die Entscheidung über den Angriff auf Dresden sei
"weiter oben" getroffen worden, nämlich auf der Konferenz von Jalta
zwischen Churchill, Roosevelt und Stalin. Den Befehl zum Angriff habe
General Eisenhower gegeben, der Oberbefehlshaber der West-Alliierten.
Der kulturelle Rang der Stadt spielte keine Rolle beim Entschluss,
sie zu bombardieren. Dresden seinerseits war zum Zeitpunkt des
Angriffs zwar militärisch ungeschützt, aber - wie viele neuerdings
gefundene Dokumente belegen - ansonsten wie jede andere Stadt auf
Angriffe vorbereitet. Und die lange strittige Zahl der Todesopfer
konnte ebenfalls abschließend geklärt werden: Es waren unter 300.000.
Das sind weniger, als vielfach behauptet wurde, aber es ist eine
unvorstellbar große Zahl von Opfern in so kurzer Zeit an einem Ort.
Gezeigt werden Dresden in seltenen Luftaufnahmen aus der
Vorkriegszeit, Schilderungen der Zerstörung der Stadt in nur wenigen
Stunden, Bilder vom rasanten Wiederaufbau seit der Vereinigung - und
die versöhnlichen Aktionen britischer Bürger, die den Wiederaufbau
der Frauenkirche unterstützen.
Dokumentation von Dieter Zimmer und Carl-Ludwig Paeschke
Rückfragen: 
PHOENIX Kommunikation, 
Telefon 0221-220-8477, 
Fax 0221-220-8089  3/00

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