PHOENIX-ERSTAUSSTRAHLUNG anlässlich der Parlamentswahlen im Iran - Machtpoker im Iran, Sonntag, 9. März 2008, ab 21.00 Uhr
Bonn (ots)
Bei den Parlamentswahlen am 14. März 2008 erreichen die innenpolitischen Auseinandersetzungen im Iran einen neuen Höhepunkt. Gewinnen die Gegner von Staatspräsident Ahmadinejad die Mehrheit, werden deren Kandidaten durch den mächtigen Wächterrat ausgeschlossen oder durch andere Manipulationen um mögliche Erfolge gebracht? Außerhalb Irans werden die Wahlen oft als abgekartetes Spiel abgetan, dabei sind sie trotz großer Einschränkungen ein Gradmesser für den Stand der innenpolitischen Auseinandersetzungen. Ihre Ergebnisse haben für die weitere Entwicklung des Landes enorme Bedeutung.
Im März geht es darum, ob die Anhänger des Reformlagers gewinnen und eine zunehmende außenpolitische Isolierung der Islamischen Republik wieder aufbrechen können. Sanktionen sowie offene und verdeckte Kriegsdrohungen der USA haben die Kluft zwischen Iran und dem Westen weiter vertieft. US-Präsident Bush hat diese Politik mit seiner Aussage, "Iran ist heute der weltweit größte staatliche Unterstützer von Terror" am 13. Januar 2008 erneut verstärkt, obwohl die US-Geheimdienste im Herbst vergangenen Jahres erklärt haben, Iran habe sein militärisches Atomprogramm bereits 2003 eingestellt. Ulrich Tilgner spricht mit Kandidaten und zeigt die Stimmung der Menschen in der Islamischen Republik im Vorfeld der Wahlen. In der Jugend weicht Politikverdrossenheit einem neuen Engagement. Staatspräsident Ahmadinejad nutzt die knapp 100 Milliarden Dollar Einnahmen aus Öl- und Gasexporten auch, um unter den Iranern ein Konsumklima anzuheizen, das politische Ambitionen lähmt. Als Energiegigant auf dem Weltmarkt verfügt das Land bei den hohen Rohstoffpreisen über Möglichkeiten, Sanktionen durch Zusatzzahlungen bei Umweg-Importen die Wirkung zu nehmen. Gleichzeit entwickelt sich die Islamische Republik immer mehr zum Haupt-Rohstoff-Lieferanten der aufstrebenden Wirtschaften ost-asiatischer Staaten. Mit gigantischen Öl- und Gasverträgen mit China und Indien begegnet die Regierung in Teheran dem schleichenden Boykott des Westens. Diese durch politischen Druck erzeugten Verzerrungen auf dem Weltenergiemarkt werden langfristig zu weiteren Spannungen mit Iran führen, da die Islamische Republik über die zweitgrößten Öl- und Gasreserven der Welt verfügt. So werden bei den Wahlen im Iran am 14. März 2008 auch die Weichen für die Entwicklung der politischen Konflikte und der Ölpreise in den kommenden Jahren gestellt. (Producer: Anahita Babakhani, Kamera: Mahmoud Ghalbi und Jamshid Mortazawi, Schnitt: Ruhollah Hashemi)
Wiederholungen: Freitag, 14. März 2008, 19.15 Uhr, Samstag, 15. März 2008, 12.00 Uhr und Sonntag, 16. März 2008, 18.00 Uhr
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