PHOENIX PROGRAMMHINWEIS
Freitag, 5. Mai 2000
Köln (ots)
20.15 Uhr Schwerpunkt Der entschlüsselte Mensch - Wie weit dürfen wir gehen?
Der Mensch steht an der Schwelle zum biotechnischen Zeitalter, in dem er selbst zum Gegenstand von Manipulation werden kann. Seit der amerikanische Genforscher J. Craig Venter die Entzifferung des ersten menschlichen Genoms bekannt gab, scheint der gezielte Eingriff in die menschlichen Gene schneller zu kommen als erwartet. Kritiker warnen vor den Gefahren der Gentechnik und ihrem Missbrauch, andere sehen in dieser Möglichkeit neue Hoffnung für die Medizin. Was bedeutet die Entzifferung des menschlichen Genoms? Werden künftig Menschen nach Wunsch gezüchtet? Können genetische Krankheiten geheilt werden? Werden die Erkenntnisse wirtschaftlich ausgebeutet? Dürfen Gene patentiert werden? Wer kann Missbrauch verhindern? Martina Sagurna diskutiert unter anderem mit Prof. Hans Lehrach, Deutsches Humangenomprojekt, Prof. Volker Gerhardt, Philosoph, und Paolo Bavestro, Mediziner. Interessierte Zuschauer können unter Telefon 01802-8217 oder Fax 01802-8213 mit diskutieren.
21.00 Uhr Gene als Schicksal Hoffen auf Gentechnik in der Medizin
Rund um den Globus wird zur Zeit mit Hochdruck die Reihenfolge der drei Milliarden Buchstaben der genetischen Informationen in unserem Erbgut entziffert. Insbesondere möchte man diejenigen Gene aufspüren, die uns als vererbte Veranlagung schicksalhaft krank machen oder unser Krankwerden begünstigen. Dieter Stengel macht in seinem Film an den Beispielen Mukoviszidose, Chorea Huntington, Brustkrebs und Autismus deutlich, dass Erbanlagen auf sehr unterschiedliche Weise zu Krankheiten führen können. Der Film veranschaulicht das Entziffern unserer genetischen Informationen und berichtet über die weltweiten Versuche, mit Hilfe von genetisch veränderten Würmern, Fischen und Mäusen aus den entzifferten Genen dann diejenigen herauszufinden, die beim Menschen eine Anlage für eine Krankheit darstellen. Am Beispiel der laufenden Huntington-Forschung wird der lange Weg verständlich gemacht, der von der entdeckten Erbanlage dann noch einmal zurück zu legen ist, bis eine erfolgversprechende Behandlung erprobt werden kann. Hat man eine Veranlagung entdeckt, kann man sofort Menschen vor und nach der Geburt auf diese Anlage hin testen. An den Beispielen der Mukoviszidose, Huntington und Brustkrebs macht der Film die Schwierigkeiten nachvollziehbar, die entstehen können, wenn Menschen nach einem Test erfahren, dass sie oder ihr Kind die Anlage zur Krankheit geerbt haben und die Krankheit nicht erfolgreich behandelt werden kann.
Dokumentation von Dieter Stengel
Rückfragen: PHOENIX Kommunikation, Telefon 0221-220-8477, Fax 0221-220-8089
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