Mazyek (Zentralrat der Muslime): Wieder Brücken aufbauen zwischen der muslimischen Welt und dem Westen/ Karikaturen durchsichtiger "PR-Gag"
Bonn (ots)
Bonn/Aachen, 21. September 2012 - Aiman Mazyek sieht die Situation vor den Freitagsgebeten als äußerst gespannt an. "Da machen wir uns natürlich allesamt große Sorgen, was passiert. Es bleibt zu hoffen, dass es nicht zu weiteren gewaltsamen Ausschreitungen kommt", sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime im PHOENIX-Interview. "Wir müssen unterscheiden zwischen Auslöser und eigentlichem Grund", so Mazyek weiter mit Blick auf islamfeindliches Mohammed-Video und Karikaturen. "Der eigentliche Grund ist, dass es ein großes Potenzial an Vorurteilen gegenüber dem Westen gibt. Die Völker dort haben über viele Jahre gelitten und Demütigungen erfahren", sagte er, und nannte Abu Ghraib-Filme und Koranverbrennungen. "Wir müssen jetzt wieder die Brücken aufbauen zwischen der muslimischen Welt und dem Westen. Das können wir am besten machen, indem wir versuchen beruhigend darauf hinzuwirken und nicht einen ideologischen Meinungsstreit entfachen, dass das Vorboten sind, die unsere Meinungs- und Pressefreiheit einschränken."
Die veröffentlichten Karikaturen sieht Mazyek als durchsichtigen "PR-Gag" zur Auflagensteigerung, der auf Provokation aus ist und gerade in dieser Zeit nichts zu suchen habe. "Ich finde es schon bemerkenswert, dass wir dieses Beispiel aufnehmen und eine ideologische Debatte führen, jetzt sozusagen unsere Meinungsfreiheit zu verteidigen. Hier will ein Blatt einfach schauen, dass es überlebt und die Auflage erhöht", sagte er bei PHOENIX.
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