Phoenix-Programmhinweis: Freitag, 13. Juli 2001
Bonn (ots)
21.00 Uhr PHOENIX vis-à-vis: Martin Schulze im Gespräch mit Dieter Hildebrandt
"Er geht nicht, und ich gehe auch nicht," diese Gemeinsamkeit erkannte der Kabarettist Dieter Hildebrandt mit Helmut Kohl. Das war vor vier Jahren, ein Jahr vor der Bundestagswahl. Inzwischen ist Kohl zumindest als Bundeskanzler abgewählt worden, während der "(hinter)listige Stotterspötter" Hildebrandt nach wie vor im "Scheibenwischer", der ältesten Kabarettsendung des deutschen Fernsehens, achtmal im Jahr zu sehen ist. Die politische Schärfe von Hildebrandts Sendung führte 1986 dazu, dass der Bayerische Rundfunk die Sendung nicht mehr ausstrahlte.
Ganz anders als der heutige Comedy-Boom, dessen Gags häufig den Rand der Geschmacklosigkeit streifen, setzt Hildebrandt auf den intellektuellen Humor für politisch Interessierte. Der Stil des geborenen Schlesiers sind beiläufig verplauderte assoziative Satiren, bei denen nie deutlich wird, was improvisiert und was ausformuliert ist. Zuletzt war Hildebrandt mit seinem ehemaligen Kabarett-Kollegen Werner Schneyder mit dem amerikanischen Stück "Sonny Boys" erfolgreich auf Tour. Das Stück, als Film mit Walther Matthau und Jack Lemmon bekannt, erzählt die Geschichte eines gealterten Komikerpaars. Berufskabarettist ist Hildebrandt seit 1956. Damals gehörte er zu den Gründern der legendären "Münchner Lach- und Schießgesellschaft". Immer wieder gab es auch Auftritte in Filmen, wie "Kehraus" oder "Kir Royal". 1986 erschien der erste Teil einer Autobiographie ("Was bleibt mir übrig?"), der auch gleich zum Publikumserfolg wurde.
13.30 Uhr Null Abfall Lösungen für die Zukunft
"30 Jahre Ökologie haben an den Umweltproblemen der Erde gar nichts geändert. Wir brauchen deshalb ein völlig neues Produktions- und Konsumptionsmodell. Wir müssen uns die Natur zum Vorbild nehmen, die keinen Müll und keinen Abfall produziert." Mit dieser Äußerung will der Belgier Gunter Pauli, ein ehemaliger Unternehmer, provozieren und nichts weniger behaupten, als dass mit seinem Konzept die gegenwärtigen Hauptprobleme der Menschheit gelöst werden könnten: Armut, Hunger, Umweltzerstörung.
Könnte es eines Tages also tatsächlich einen Agrar- und Industriekreislauf ohne Müll und Abfall geben? Kann Gunter Paulis Vision, für die er unter dem Zamen "Zero Emissions" wirbt, der festgefahrenen Situation neue Impulse geben? Diesen Fragen gehen die Autoren in ihrem Bericht nach, der weit über die Grenzen Europas hinausführt.
In Afrika bringt Pauli einen Kreislauf in Gang, an dessen Anfang bisher ungenutzte Abfallstoffe stehen, die als Substrat für eine Pilzzucht dienen. In Japan ist das Zero-Emissions-Konzept bereits auf dem Wege, eines Tages die Industrienorm des 21. Jahrhunderts zu prägen. Erste Umrisse einer möglichen Trendwende werden hier sichtbar.
Weitere Beispiele für erfolgreiches Null-Abfall-Denken führen in die Schweizer Textilindustrie, in ein luxemburgisches Unternehmen, das aus kritischen Reststoffen wie z.B. Altölen Energie in Form von Wasserstoffgas gewinnt - und nach Deutschland. Alle diese Unternehmen wollen beweisen, dass sich ökologische Vernunft und gewinnbringendes Wirtschaften nicht gegenseitig ausschließen. Die Vermeidung von Abfall und Emissionen ist längst nicht mehr eine ideologische Frage, sondern Konsequenz aus unternehmerischer Weitsicht und der Erkenntnis, dass das Innovationskonzept "Null Abfall" auch zum Wettbewerbsvorteil werden kann. "Wir sind keine grünen Unternehmer", sagt ein Schweizer Textilmanager, "sondern Geschäftsleute, die gute und zukunftsfähige Produkte herstellen wollen." Film von Ulrike Gropp (2000)
17.45 Uhr Berlin Mitte Politische Talkshow mit Maybrit Illner
Zum ersten Mal live im deutschen Fernsehen: Alle Spitzenkandidaten der Berliner Wahl bei Maybrit Illner.
Gäste: Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister Berlin, SPD, Frank Steffel, Spitzenkandidat der CDU, Gregor Gysi, Spitzenkandidat der PDS, Sibyll Klotz, Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, Günter Rexrodt, Spitzenkandidat der FDP.
Die fünf Spitzenkandidaten für das Amt des Regierenden Bürgermeisters von Berlin treffen sich zum ersten Mal zum Streitgespräch in der Talkshow "Berlin Mitte".
Unter dem Titel "Wahlschlacht um Berlin - Wer gewinnt die Hauptstadt?" diskutiert Maybrit Illner mit ihren Gästen über die unterschiedlichen politischen Konzepte für Berlin und die Wahlkampf-Strategien der Parteien.
Neue 2-teilige Reihe Zeitgeschichte 19.15 Uhr Hitler und die Frauen 1. Teil: Hitler und die Frauen
Eva Braun war die letzte und längste Lebensgefährtin Adolf Hitlers. Zu seiner Frau machte er sie aber erst, nachdem er seine eigentliche Braut vernichtet hatte: Deutschland. Nur wenige Stunden durfte Eva Braun sich "Frau Hitler" nennen, dann beging sie mit ihrem Ehemann Selbstmord. Der Dokumentarfilm zeigt, dass Adolf Hitler nicht nur als Politiker der große Zerstörer war. Mit teils neu entdecktem Archivmaterial, auch aus Privatarchiven, und Aussagen der letzten lebenden Zeitzeugen stellt der Film Frauen aus dem Umfeld Hitlers und sein Verhältnis zu ihnen vor. Angefangen von den älteren Frauen, die Hitler durch Geld und Beziehungen die politische Karriere ebneten über sehr viel jüngere, wie die 16-jährige Berchtesgadenerin Maria Reiter, bis zu Geli Raubal, die er nach Aussagen von Zeitzeugen "wirklich geliebt hat", werden Hitlers Affären geschildert. Der Film beschäftigt sich mit der Beziehungsunfähigkeit des "Führers". Nur seine Mutter, deren Bild nach Aussage seines Adjutanten bis zu seinem Tod im Schlafzimmer hing, und seine Nichte scheinen die einzigen Menschen gewesen zu sein, denen er sich wirklich verbunden fühlte. Film von Thomas Hausner (2000)
Highlights zur Geschichte und Zeitgeschichte 20.15 Uhr Unternehmen Seelöwe Wie Hitler England einnehmen wollte
Sommer 1940. Nach nur sechs Wochen Krieg kapituliert Frankreich. Deutsche Truppen stehen an der Kanalküste, und Hitler erwartet den Friedensschluss mit England. Als der ausbleibt, befiehlt Hitler am 16. Juli 1940 das "Unternehmen Seelöwe" - die Invasion Englands.
Es soll die bis dahin größte amphibische Landungsoperation der Weltgeschichte werden. An der französischen Kanalküste stationiert die Wehrmacht Soldaten, rüstet Schiffe um und legt Flugplätze an. In England hingegen trifft man fieberhaft Abwehrmaßnahmen. Millionen von Soldaten warten auf beiden Seiten des Kanals auf ihre Einsatzbefehle. Doch die Invasion Englands findet nicht statt.
Was wirklich hinter Hitlers Plan steckte und aus welchen Gründen die "Operation Seelöwe" unterblieb, schildert die in Zusammenarbeit mit der BBC entstandene Dokumentation. Film von Tilman Remme und Laurence Rees (1999)
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