PHOENIX-Programmhinweise Freitag, 2. November 2001
Bonn (ots)
21.00 Uhr vis-à-vis Martin Schulze im Gespräch mit Nadeem Elyas
Nadeem Elyas ist Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, einem der wichtigen islamischen Verbände. Er gilt als moderat und liberal in seinen Ansichten. Mit 19 Jahren verließ Elyas 1964 seine Heimat Saudi-Arabien, um in Deutschland Medizin und Islamwissenschaften zu studieren. Nach den Anschläge in den USA vom 11. September hat das Ehrenamt des ausgebildeten Frauenarztes zusätzlich an Bedeutung gewonnen. In seiner Funktion brandmarkte er die Anschläge als "Terror" und "unislamisch". Elyas warnt vor Vorurteilen gegenüber Muslimen, Pauschalurteile zu fällen und arabische Muslime durch schärfere Fahndungsmethoden zu benachteiligen. Spannungen aushalten und zwischen Gegensätzen vermitteln gehören zu seinen zentralen Aufgaben. Dabei geht es sowohl darum zwischen unterschiedlichen islamischen Denkrichtungen Ausgleich zu schaffen, als auch zwischen den Religionen und der Politik. Jedoch muß sich der Zentralratsvorsitzende auch mit der Kritik auseinandersetzen, dass ihm Kontakte zu verfassungsrechtlich bedenklichen Organisationen nachgesagt werden. Kritisiert wird auch der starke Einfluss aus der Golfregion auf den Zentralrat, denn dort liegen auch die wichtigsten Geldquellen für den Verband.
Zeitgeschichte 19.15 Uhr GULAG - Gefangen in Stalins Lagern Insel der Gefangenen Die Archive auf der Insel Sachalin zwischen Sibirien und Japan zeugen von 100 Jahren politischer Gewalt. Der Film macht sich auf die Suche nach den Gefangenlagern.
Die Insel Sachalin zwischen Sibirien und Japan war in der Sowjetunion militärisches Sperrgebiet. Bereits zur Zeit des Zaren wurden hier Menschen in Straflagern gefangen gehalten und getötet. In der japanischen Besatzungszeit zwischen 1905 und 1945 mussten koreanische Zwangsarbeiter dort Frondienste leisten, und Stalin richtete auf der Nordhälfte die Außenstation des Archipel Gulag ein. Nach der Öffnung der Archive auf Sachalin, die von 100 Jahren politischer Gewalt zeugen, macht sich das Filmteam auf, die Überreste der zahlreichen Gefangenenlager ausfindig zu machen.
Dokumentation von Günter Ederer
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