Klaus Wowereit: "Verhältnis zu Gerhard Schröder ist noch sehr gut"
Berlin / Bonn (ots)
Der frisch gewählte Regierende Bürgermeister Berlins Klaus Wowereit sagte nach seiner heutigen Wahl dem Fernsehsender PHOENIX: "Das Verhältnis zu Gerhard Schröder ist immer noch sehr gut". Der Bundeskanzler wisse, dass es "in Berlin keine Alternative gab", und dass es eine landespolitische Entscheidung sei, die werde dort entschieden, wo es auch verantwortet werde. Wowereit erklärte: " Wir haben die Ampel ernsthaft über vier Wochen lang mit Verhandlungen versucht. Jeder hat gemerkt, das wäre nicht gut gegangen."
Laut Wowereit wäre die Ampel keine Chance für die Stadt Berlin gewesen, die Stadt brauche eine tragfähige Regierung, die habe sie jetzt. In Berlin gebe es eine Lösung, die auch Gerhard Schröder akzeptiere. Wowereit sagte bei PHOENIX er hätte am liebsten mit einer rot-grünen Koalition regiert. Aber die Wähler hätten anders entscheiden und 47 % im Ostteil der Stadt PDS gewählt.
"Ich habe hohen Respekt vor den Menschen, die direkt unter der DDR-Diktatur gelitten haben", sagte Wowereit zur Kritik an der Koalition mit der SED-Nachfolge Partei. Er erklärte dazu: "die am Meisten, die unter der DDR-Diktatur gelitten haben, sagen heute, es sieht anders aus". Er forderte eine Neupositionierung des Umgangs mit der PDS und gab zu, dass die bisherigen Konzepte, gegen sie vorzugehen nicht erfolgreich waren. "Es hilft nichts, die PDS in die schmutzige Ecke zu packen oder zu tabuisieren, das Ergebnis war, dass sie mehr Prozente bekommen hat." In Berlin gebe es durch die rot-rote Koalition nun die Chance, "für Deutschland nach vorne gerichtet etwas Neues zu zeigen".
Wowereit gab gegenüber PHOENIX zu, dass der heute gewählte Senat "eine kleine Schwäche habe", das sei die Frauenfrage, die er auch in der Fraktion begründet habe.
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