PHOENIX-Programmhinweis für Sonntag, 10. November 2002, 21.00 Uhr /
mein Ausland
Putins Russland
Bonn (ots)
Vor knapp drei Jahren, zu Silvester 1999, eroberte Wladimir Putin den Moskauer Kreml. Viel hatte der junge Präsident versprochen: Russland - ein moderner, demokratischer Rechtsstaat. Russland - ein verlässlicher Partner des Westens. Russland - ein Staat, in dem die Menschenrechte geachtet werden.
Ein begehrter Partner westlicher Politiker ist dieser Wladimir Putin tatsächlich geworden. Befreundet mit Gerhard Schröder und Tony Blair, respektiert von George Bush und Jacques Chirac. Aber: Hat Russlands Präsident auch Wort gehalten?
Der Moskau-Korrespondent Dietmar Schumann zieht eine Bilanz: Wie sieht es aus, dieses Russland, unter dem Kremlherren Wladimir Putin? Das Ergebnis ist ernüchternd, zum Teil schockierend. In Tschetschenien führt Russland nach wie vor Krieg gegen einen Teil der eigenen Bevölkerung. 80 Tausend Tote in den letzten drei Jahren. Ein Ende des Mordens ist nicht in Sicht.
Präsident Putin setzt, stärker als sein Vorgänger Jelzin, auf die Karte des russischen Nationalismus. Ultrarechte Kräfte sind im Vormarsch, ohne dass der Kreml ihnen Einhalt gebietet.
Wer hart arbeitet, wie die "fliegenden Feuerwehrleute", die täglich bei der Waldbrandbekämpfung ihr Leben riskieren, werden mit Hungerlöhnen abgespeist. Wer hingegen die Obrigkeit lobpreist, wie "Hofmaler" Nikas Safronow, der lebt in Saus und Braus.
Putins Russland - der hohe Anspruch des Präsidenten und die Wirklichkeit klaffen weit auseinander.
Rückfragen:
Tel.: 0228/9584-193 e-mail: presse@phoenix.de
Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell