Caspers-Merk: Kein Apothekensterben
CDU: Augen vor Realität verschlossen
Bonn/Berlin (ots)
Nach Ansicht der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Marion Caspers- Merk, wird es in Deutschland nicht zu einem Apothekensterben kommen. Die Apotheken hätten im vergangenen Dezember, Januar und Februar ein Umsatzplus erwirtschaftet, sagte die SPD-Politikerin am Freitagmorgen im PHOENIX-Interview. "Nach Angaben der Pharmahersteller in Deutschland gab es einen Zuwachs beim Umsatz von 9,4 Prozent im Februar", so Caspers-Merk. Das Wachstum gerade im Arz- neimittelmarkt sei ungebremst. Auch wenn man alle Rabatte abziehe, "bleibt es bei einem Plus von 2,6 Prozent", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin weiter. Gleichzeitig kritisierte sie, dass überwiegend teure "Analogprodukte" und nicht günstige Generika verschrieben würden. Gerade im Apothekenbereich und bei den Medikamenten habe es in den vergangenen vier Jahren ein Plus von 19,4 Prozent gegeben, daher müsse man in diesen Bereichen die Ausgaben begrenzen. Zudem forderte die SPD-Politikerin, den Versandhandel für Medikamente einzuführen, "weil die Distributionskosten bei uns sehr hoch sind." Der sozialpolitische Sprecher der CDU, Andreas Storm, widersprach den Angaben Caspers-Merks. Wegen einer Rabattregelung sei das stärkere Umsatzwachstum im Arzneimittelmarkt den Apotheken nicht zugute gekommen, so Storm. Vielmehr sei die Gewinnsituation der Apotheken dramatisch eingebrochen. Der Gewinn vor Steuern sei um 35 bis 40 Prozent zurückgegangen. "Wir haben alleine im ersten Quartal dieses Jahres einen Arbeitsplatzabbau von 12.000 Plätzen und wer dann davon spricht, dass die Situation in den Apotheken nicht dramatisch ist, der verschließt die Augen vor der Realität", sagte Storm im PHOENIX-Interview. Wenn diese Entwicklung noch einige Monate so weitergehe, "dann werden wir wirklich in die Breite ein Apothekensterben erleben."
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