Struck: Frankreich hat Deutschland nicht um Entsendung von Truppen
ins Krisengebiet gebeten
Keine Anti-Nato-Aktion, sondern Pro-
Europa-Aktion
Bonn (ots)
Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat im PHOENIX- Interview am Donnerstagmorgen den Umfang einer deutschen Beteiligung am Kongo-Einsatz der EU umrissen. Demnach wird die Bundeswehr Transportflüge in das Nachbarland Uganda übernehmen und medizinische Hilfe in Form von Challenger-Flugzeugen bereit halten. "Frankreich (das den Einsatz im Kongo leitet) hat Deutschland nicht um die Entsendung von Truppen ins Krisengebiet gebeten, sondern vielmehr um logistische Hilfe, die wir leisten", sagte Struck im PHOENIX- Interview. Zudem würden einige Offizieren in den Kommandostab für diese Aktion in Paris entsandt. "Das ist das, was Deutschland leisten kann und worum Deutschland auch gebeten wurde", so der Verteidigungsminister. Auf die Frage, warum die UNO die Europäische Union mit diesem Einsatz beauftragt und nicht die Nato hinzugezogen habe, sagte Struck: "Aus unserer Sicht ist das nicht unbedingt erforderlich. Man wird abwarten müssen, wie sich das weiterentwickelt." Vor allem die ehemaligen Kolonialmächte seien besonders geeignet für einen solchen Einsatz. "Das ist keine Anti-Nato-Aktion, das ist eine Pro- Europa-Aktion", sagte Struck. "Wenn man wie wir und wie andere europäische Staaten der Meinung ist, dass der europäische Pfeiler der Sicherheitspolitik gestärkt werden soll, dann darf man sich auch nicht davor drücken, indem man sagt 'sollen wir doch wieder die Nato reinschicken'." Bisher sei nicht abzusehen, wie lange diese Mission dauern werde. Zurzeit sei dies bis Ende August 2003 geplant. "Wenn dann noch weitere Fähigkeiten gebraucht werden, wird man sicherlich auch die Möglichkeiten der Nato prüfen und vielleicht in Anspruch nehmen", so Struck.
ots-Originaltext: Phoenix
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