Grüne Verteidigungspolitikerin Brugger: "Selbstverteidigung ist keine Eskalation!"
Ravensburg/Bonn (ots)
Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen Bundestagsfraktion und Mitglied des Verteidigungsausschusses, Agnieszka Brugger, zeigt sich davon überzeugt, dass nur eine militärische Unterstützung der Ukraine seitens der internationalen Verbündeten derzeit alternativlos sei. "Entweder wir sehen zu, wie die Ukraine diesen Krieg verliert oder wir unterstützen sie dabei, sich selbst zu verteidigen", erklärte sie im phoenix-Interview im Vorfeld der 59. Münchner Sicherheitskonferenz.
Es sei bitter zu sehen, dass Putin diesen Krieg immer weiter eskaliere. "Er ist es, der Verhandlungen blockiert, der die Gewalt nicht beendet, sondern dann noch seine Gesellschaft mobilisiert und die jungen Männer an die Front schickt und dort umbringen lässt." Sowohl die Bundesregierung als auch die Europäische Union müssten "immer alles versuchen", um Gespräche voranzubringen, so die Bundestags-Abgeordnete. "Aber derzeit sind wir in dieser extrem schwierigen Lage, dass all diese Bemühungen erfolglos waren." Insofern sieht sie die Ausbildung ukrainischer Soldat*innen oder Waffenlieferungen als einzige Möglichkeit die Ukraine gegen Putin zu unterstützen und nicht als Gefahr, in den Krieg mit hineingezogen zu werden: "Selbstverteidigung ist kein Beitrag zur Eskalation."
Hinsichtlich der ukrainischen Forderung nach Kampfjets äußerte sich Brugger sehr vorsichtig. Man müsse Fragen wie diese "am Ende des Tages immer wieder auch in der Situation, die wir in der Ukraine im brutalen Kriegsgeschehen von russischer Seite aus vorfinden, bewerten." Es sei wichtig, "dass wir auch immer aus der Situation heraus sehr konkret begründen, welche Risiken, welche Verantwortung mit Handeln, aber auch mit Nicht-Handeln für unsere eigene Sicherheit verbunden sind."
Die Grünen-Verteidigungspolitikerin fand lobende Worte für Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius: "Er kommuniziert sehr viel, was in diesen Zeiten unfassbar wichtig ist, damit die Menschen auch verstehen, was passiert, damit sie auch das Gefühl haben, dass ihre Sorgen ernst genommen werden und die Politik sich den kritischen Fragen stellt. Er bringt richtig Zack rein und das begrüße ich sehr. Da arbeiten wir sehr gut zusammen in der Koalition und vor allem mit dem neuen Minister," erklärte Brugger bei phoenix.
Das ganze Interview finden Sie hier: https://phoenix.de/s/O7
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