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Marcel Bohnert (Bundeswehrverband): "Wenn Freiwilligkeit nicht reicht, muss es wieder eine Wehrpflicht geben"

Berlin/Bonn (ots)

Deutschland diskutiert über ein neues Wehrdienstmodell. Der Deutsche Bundeswehrverband erhofft sich dadurch bessere Planungssicherheit. Die Bundeswehr sei am Rande ihrer Kapazitäten. Marcel Bohnert, Oberstleutnant und stellvertretender Bundesvorsitzender des Bundeswehrverbandes, hofft deshalb auf ein verpflichtendes Modell. Ein Wehrdienst auf freiwilliger Basis, wie es ihn aktuell in Deutschland gibt, funktioniert in seinen Augen nicht. Im phoenix-Interview sagte er: "Wir haben knapp 20.000 Menschen zu wenig in der Bundeswehr. Diese Lücke müssen wir dauerhaft schließen."

Ein Modell wie in Schweden, bei dem ein Jahrgang in Gänze angeschrieben wird und sich äußern muss, könne ein erster Schritt sein. "Das wird hoffentlich dazu führen, dass Menschen in dieser Republik sich mehr mit dem Wehrdienst befassen und überhaupt mal mit der Bundeswehr auseinandersetzen. Und im besten Falle schaffen wir es so, in dem Kreise derer, die angeschrieben werden, eine höhere Freiwilligenzahl zu generieren. Und wenn das nicht der Fall ist, dann muss das auch mit einer Pflicht einhergehen."

Frauen hätten sich in der Bundeswehr in allen Bereichen bewährt. "So lange das Personal geeignet und qualifiziert ist und auch körperlich in der Verfassung, die Jobs, die wir haben, umzusetzen, sind wir an beiden Geschlechtern interessiert", machte Bohnert klar. Anders als Männer könnten Frauen bei einer neu eingeführten Wehrpflicht aber nicht verpflichtet werden. Dafür sei eine Verfassungsänderung nötig.

Wer sich heute für die Bundeswehr interessiere, müsse sich über die Ernsthaftigkeit im Klaren sein: "An der Ostflanke haben wir eine reale Bedrohung. Russland hat dort begonnen, innerhalb Europas mit militärischen Mitteln Grenzen zu verschieben. Wir müssen kriegstüchtig werden. Junge Menschen erwartet in der Bundeswehr eine professionelle Ausbildung mit einem klaren Auftrag und hoffentlich auch einer Sinnstiftung, die damit einhergeht."

Das gesamte Interview sehen Sie hier: https://phoenix.de/s/DX3

Pressekontakt:

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