Brauner: Sehe immer wieder die Gesichter und Schicksale von Flucht, Mord und Verrat vor mir
Bonn (ots)
Der Berliner Filmproduzent Artur Brauner hat die Qualität der Berlinale und der dort vertretenen deutschen Filme gelobt. In der PHOENIX-Sendung Im Dialog (Ausstrahlung Freitag, 21 Uhr) sagte er, die Berliner Film-festspiele hätten im Vergleich zu den anderen europäischen Festspielen in Be-zug auf die künstlerische Art eine Höhe erreicht, wo man eigentlich zufrieden sein kann. Auch die deutschen Filme bei der Berlinale seien gut gelungen, so der 86- Jährige. Vor allem den Beitrag "Sophie Scholl - Die letzten Tage" müsse man in die Reihe der großen, künstlerisch gelungenen Filme aufnehmen.
An das Schicksal der in Nazi-Deutschland verfolgten Juden denke er auch heute noch ohne Unterbrechung, jeden Tag ( ), egal ob ich abends etwas esse, oder bevor ich schlafen gehe. Immer wieder sehe er die Gesichter und Schicksale von Flucht, Mord, Verrat vor sich, alles, was man gelesen oder erlebt hat, so Brauner. Diese Situation sei für ihn inzwischen gefährlich geworden. Allerdings könne er sie auch nicht wieder zurückdrehen. Dass es noch einmal zu einer Situation kommen könne wie in den 30er Jahren, als die Juden in Deutschland verfolgt wurden, hält Brauner für eher abwegig. Das wird es nicht mehr geben, weil nun der Staat Israel existiert, so der 86-Jährige. Wenn heute wieder Extremisten versuchen würden, Furcht und Angst zu verbreiten, würden die Juden von heute auf morgen das Land verlassen und nach Israel gehen. Die Hauptursache für den aufkeimenden Rechtsextremismus sieht Brauner darin, dass man die Kinder in der Schule nicht richtig erzieht, dass man nicht genügend aufklärt.
PHOENIX zeigt die Sendung Im Dialog Alexander Kähler mit Artur Brauner am heutigen Freitag, um 21 Uhr. Wiederholungen im Nachtprogramm.
Kontakt:
Ingo Firley
PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198
Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell