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Seehofer: Ministeramt „kein prioritäres Ziel“ mehr
Gesundheitspolitiker will „neoliberale Politik“ abwehren

Bonn (ots)

Der CSU-Gesundheitspolitiker Horst Seehofer hat keine
Ambitionen mehr auf ein Ministeramt nach einem möglichen Machtwechsel
in Berlin. In der PHOENIX-Sendung „Im Dialog“ (Ausstrahlung Freitag,
11.3., 21.00 Uhr) sagte er, sein „prioritäres Ziel“ sei es nicht,
wieder Minister in einer unionsgeführten Regierung zu werden. „Man
muss nach so einem Vorgang wie im letzten Jahr seine Lebensziele neu
definieren. (…) Mir reicht’s jetzt, wenn wir als Union jetzt wieder
in die Regierung kommen, damit diese Wahlniederlage von 1998 wieder
ausgemerzt ist.“ Ob ein Ministeramt wieder in Frage komme, hänge ja
nicht nur von ihm ab „Im Moment würde es nicht so ausschauen. Also
wenn wir am nächsten Montag ein Kabinett bilden müssten, kann ich mir
schwer vorstellen, dass Frau Merkel und Edmund Stoiber bereit wären,
mich in ein solches Kabinett zu nehmen“, sagte Seehofer. Auch stelle
er sich „in keine Fußgängerzone mehr, um eine Politik zu verteidigen,
die ich nicht für richtig halte.“ Sein Rücktritt als
gesundheitspolitischer Sprecher der Union im vergangenen Jahr sei
wahrscheinlich „der erste Rücktritt in Deutschland, der wegen einer
Sache erfolgt ist, die nie kommen wird.“ Wörtlich sagte Seehofer:
„Wie hätte ich mich verhalten müssen? Ich hätte die Leute täuschen
müssen. Und dazu bin ich nicht bereit“. Sein oberstes Ziel sei es
heute, „die neoliberale Politik die zum Zeitgeist in Deutschland
gehört, möglichst abzuwehren “ Angela Merkels Verhalten und ihre
Geradlinigkeit im Streit um den Gesundheitskompromiss im vergangenen
Jahr müsse er akzeptieren. Diese Geradlinigkeit sei bei seiner
eigenen Partei am Ende nicht mehr vorhanden gewesen. „Edmund Stoiber
hat mich mehr als einmal ermuntert, in dieser Sache ja nicht
umzufallen - und dann hat sich’s halt auf der Zielgeraden gedreht (…)
mit der Argumentation, die Geschlossenheit der Union sei jetzt das
wichtigste Gut.“ Diese Position eines Parteivorsitzenden müsse er
akzeptieren. „Aber für mich war das eine Kehrtwendung, die so kurz
und so schnell erfolgte, dass ich sie nicht mitgehen wollte. (…)
Solche 180-Grad-Wendungen innerhalb von wenigen Tagen mache ich nicht
mehr mit in der Politik.“ Seitdem habe er das „natürlich im
Hinterkopf“: „Man wird vorsichtiger. Wenn es zu einer Debatte kommt,
hat man dann immer im Hinterkopf, dass man so etwas Ähnliches schon
einmal erlebt.
PHOENIX zeigt die Sendung „Im Dialog – Alfred Schier mit Horst
Seehofer“ am heutigen Freitag um 21 Uhr. Wiederholung im
Nachtprogramm.

Kontakt:

Ingo Firley
PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell

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