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Möllring erwartet von Finanzministern Geschlossenheit im Tarifstreit

Bonn (ots)

Der Verhandlungsführer der Länder im Tarifstreit mit
der Gewerkschaft ver.di, Hartmut Möllring (CDU), erwartet von der 
Länderfinanzminister-Konferenz am Donnerstag, dass "erneut 
Geschlossenheit demonstriert wird". In einem PHOENIX-Interview sagte 
er am Dienstagabend (Ausstrahlung 23 Uhr in der Sendung "der Tag"), 
bei der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) am Montag sei dies 
schon so gewesen. "Und wenn das jetzt von den Finanzministern noch 
mal deutlich demonstriert würde, dann ist meine Verhandlungsposition 
gegenüber der Gewerkschaft auch wieder besser." Es sei "natürlich" 
nicht angenehm zu verhandeln, "wenn der eigene Stellvertreter einem 
in den Rücken fällt und das Gegenteil von dem erzählt, was in der 
Tarifgemeinschaft beschlossen worden ist." Er erwarte nun, "dass die 
Finanzminister sich wieder einmütig hinter mich stellen." Dafür habe 
er ein gutes Zeichen, dass das so kommen wird, sagte der 
niedersächsische Finanzminister. Der Gewerkschaft ver.di warf er 
erneut vor, "nicht so an einer Einigung interessiert zu sein, wie sie
es immer öffentlich betont".
Seinem Bundesland habe der Streik "bisher noch nichts gekostet, 
sondern er hat uns gebracht, denn die Streikenden werden ja nicht 
entlohnt, sondern kriegen von der Gewerkschaft Streikgeld." Das Land 
Niedersachsen spare dadurch etwa eine Millionen Euro Lohn pro Woche. 
Zudem machte Möllring eine "relativ geringe Streikbereitschaft" im 
Land aus. "Wir können mit diesem Streik noch einige Zeit leben", so 
der Verhandlungsführer der Länder.
Die Forderungen des Vorsitzenden des Marburger Bundes, Frank Ulrich 
Montgomery, von bis zu 30 Prozent mehr Gehalt für die Ärzte nannte 
Möllring "abwegig". "Höheres Gehalt ist nur darzustellen, wenn 
entsprechend mehr gearbeitet wird. Denn wir können ja wohl nicht 
hinnehmen, dass die Ärzte eine deutliche Gehaltserhöhung kriegen und 
dafür beim Pflegepersonal gekürzt wird - denn es muss ja alles aus 
dem gleichen Budget der Krankenhäuser bezahlt werden." 42 bis 48 
Wochenstunden in einen Arzt-Arbeitsvertrag hineinzuschreiben halte er
für "zumutbar". Diese bis zu 48 Stunden müssten dann natürlich 
bezahlt werden, so Möllring.
Auf die Frage, wie lange der Öffentlichkeit der Streikzustand 
zuzumuten sei, sagte der CDU-Politiker: "Die Streiks in den Ländern 
werden von der Bevölkerung praktisch nicht bemerkt." Lediglich bei 
den Kommunen würden sie bemerkt, wenn etwa Kindergärten geschlossen 
blieben oder der Müll auf der Straße liegen bleibe.

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Telefon: 0228 / 9584 195
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