PHOENIX-Thema "20 Jahre Tschernobyl" PROGRAMMHINWEIS für Mittwoch, 26.April 2006, 10 Uhr
Bonn (ots)
Genau 20 Jahre liegt der GAU von Tschernobyl, der größte anzunehmende atomare Unfall, zurück. PHOENIX erinnert am kommenden Mittwoch, dem 20. Jahrestag, ab 10 Uhr mit Gesprächssendungen, Reportagen und Interviews an die Katastrophe. Die Reportage "Die Kinder von Tschernobyl. 20 Jahre danach: Tschernobyl und die Folgen" (10 Uhr) zeigt das menschenleere Land in der Ukraine und Weißrussland, das nach der Katastrophe geräumt werden musste. Insgesamt 350.000 Menschen verloren ihre Heimat. Die Kinder von Tschernobyl waren so stark verstrahlt, dass fast jedes dritte Kind, das damals zwischen 1 und 4 Jahre alt war, Schilddrüsenkrebs bekommt. Von den so genannten 800.000 Liquidatoren, Soldaten und anderen Helfern, die das Atomkraftwerk still legten und mit einem Beton- Sarkophag überbauten, sind mindestens 50.000 an den Strahlenschäden gestorben. Offizielle Zahlen werden bis heute zurück gehalten. 20 Jahre danach scheinen die Lehren aus Tschernobyl vergessen zu sein. Die Regierung der Ukraine will elf neue Atomkraftwerke bauen. Vor wenigen Wochen fuhr ARD-Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar (Quarks & Co) an den Ort des Geschehens: Mit Atemschutzmaske und Strahlenmessgerät ging er in die Sperrzone von Tschernobyl und sah sich den so genannten Sarkophag an, der den explodierten Reaktorblock umschließt. Mit den Menschen in der Umgebung sprach Yogeshwar über ihr Leben 20 Jahre nach der Reaktorkatastrophe. PHOENIX zeigt die Reportage "Strahlendes Erbe - Tschernobyl und seine Folgen" um 10.30 Uhr. Ebenfalls zum Thema des Tages überträgt der Ereignis- und Dokumentationskanal um 11.15 Uhr die Diskussionsveranstaltung "Schüleruni" der FU Berlin unter anderem mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sowie Schülerinnen und Schülern. "Tschernobyl, all inclusive. Reise in ein verstrahltes Gebiet" heißt der Film von Christian Klemke, den PHOENIX um 11.45 Uhr zeigt. Seit kurzem bietet ein Reiseveranstalter für 200 Dollar am Tag Reisen nach Tschernobyl an. Die Reportage begleitet eine Reisegruppe, fragt nach den Motiven der Besucher und nach dem Umgang mit der alltäglichen radioaktiven Gefahr und beschreibt einen Tag und eine Nacht in der Sperrzone. Auch die anschließende Podiumsdiskussion anlässlich der Tagung "Tschernobyl 1986-2006: Erfahrungen für die Zukunft" (12.15 Uhr) beschäftigt sich mit Fragen nach den Konsequenzen aus der Reaktorkatastrophe. Es diskutieren Sigmar Gabriel (Bundesumweltminister), Prof. Dr. Martin Jänicke (Leiter Forschungsstelle für Umweltpolitik, FU Berlin), Swetlana Alexijewitsch (Journalistin und Schriftstellerin, Weißrussland) und Prof. Dr. Edmund Lengfelder (Vorsitzender Deutscher Verband für Tschernobyl-Hilfe e.V. München). Für seine Reportage "Der schleichende Tod. 20 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl" (PHOENIX, 12.45 Uhr) hat ARD-Korrespondent Albrecht Reinhardt sich auf Spurensuche begeben. In den heute noch besonders radioaktiv belasteten Gegenden der Ukraine und Weißrusslands erzählen die Menschen dem Reporter, wie die Rettungsarbeiter von damals elend an der Strahlung gestorben sind. Was für viele unbegreiflich ist: Offiziell gilt Entwarnung in Sachen Strahlenschäden. Reinhardts Reportage zeigt auch, wie die Reaktorkatastrophe das Leben der Menschen in den Staaten der ehemaligen Sowjetunion noch heute prägt.
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