Heye bleibt trotz weltoffener WM-Stimmung kritisch: "Wir haben Regionen in Deutschland, in denen ein Problem existiert"
Bonn (ots)
Der ehemalige Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye (SPD) hat die weltoffene Stimmung der Deutschen während der Fußballweltmeisterschaft gelobt: "Wir sind ein buntes Land und wir zeigen es", sagte er in der Berliner PHOENIX-Runde. Das erstaune ihn nicht, fügte er hinzu. Dennoch hielt er an seiner Warnung vor so genannten "No-Go-Areas" fest. Er habe schließlich nicht gemeint, dass Deutschland ein Problem habe, "sondern wir haben Regionen in Deutschland, in denen ein Problem existiert." Dafür gebe es viele Gründe. Unter anderem sei im Osten die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte bislang versäumt worden. "Natürlich haben wir im Osten, in den neuen Ländern, eine andere Ebene zu bewältigen als wir es im Westen haben. Es hat in der DDR kein 1968 gegeben. Wir erleben doch den Unterschied auch, dass man in der ehemaligen DDR, nur weil es sich als antifaschistisch begriff, den Eindruck hatte, man muss sich sozusagen um die eigene Vergangenheit nicht mehr kümmern. Das ist ein großer Fehler, der nachgeholt werden muss." Zur derzeit geführten Patriotismusdebatte äußerte Heye, er sei nicht stolz, Deutscher zu sein. "So ein Satz würde mir nicht über die Lippen gehen", sagte er. "Ich bin stolz, dass ich einen Sohn habe."
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