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Ostsee-Zeitung: Mit der Schrotflinte - Kommentar zum Konjunkturprogramm

Rostock (ots)

Dass ein Konjunktur-Rettungspaket nicht wie Kai
aus der Kiste springt, sondern jede Maßnahme zäh, bisweilen sogar 
verbissen ausgehandelt werden muss, führt die große 
Krisenrettungskoalition gerade mit der Kfz-Steuer vor. Seit drei 
Jahren biss sie sich die Zähne daran aus, die Autosteuer rein nach 
dem CO2-Ausstoß umzugestalten, wie sie es im Koalitionsvertrag einst 
beschlossen hatte.
Im Zuge der Autoabsatzkrise jedoch muss die Steuer nun möglichst der 
Autoindustrie aus der Bredouille helfen, dem Finanzminister 
ordentlich was in die Kasse spülen.
Ach ja, und dann soll sie noch eine ökologische Lenkungswirkung 
entfalten. Wer eine einzelne Maßnahmen derart überfrachtet , wer 
steuerpolitisch die eierlegende Wollmilchsau kreieren möchte, braucht
sich nicht zu wundern, wenn am Ende nur Flickschusterei heraus kommt.
Man muss kein Prophet sein, aber die gestern notdürftig 
zusammengeschusterte Kfz-Steuerformel wird die kommenden 
Verhandlungsrunden in Bundestag und Bundesrat nicht ungeschoren 
überstehen. Noch schlimmer: Weder die Autoindustrie noch die Käufer 
wissen nun genau, worauf sie sich künftig einzustellen haben.
Mit ihrem zweiten Konjunkturpaket, das heute vom Bundeskabinett 
verabschiedet wird, rückt die schwarz-rote Koalition der 
Wirtschaftskrise gewissermaßen mit der Schrotflinte zuleibe.
Krisenmanagement bleibt gefragt.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

Original-Content von: Ostsee-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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