Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Westfälische (Bielefeld) mehr verpassen.

Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: SPD und Union als Krisenbewältiger Nehmen und geben UWE ZIMMER

Bielefeld (ots)

Es gibt bessere Zeiten für sachliche
Diskussionen und vernünftige Politik als der Wahlkampf. Und 
vielleicht gibt es für Wahlkämpfe auch bessere Bedingungen als eine 
Große Koalition.
Finanzminister Peer Steinbrück ist hoch angesehen in der Bevölkerung.
Das ist gut für ihn, weniger gut für die sozialdemokratische Partei, 
der er angehört. Die Genossen hätten gerne, dass Steinbrück sein 
Popularitätsguthaben allein auf das SPD-Konto einbringt.
Um das zu erreichen, muss Steinbrück Duftmarken setzen, an denen die 
Parteibasis mit Genuss schnüffeln kann. Zum Beispiel, wenn er im 
Interview mit unserer Zeitung zum ersten Mal öffentlich fordert, den 
Reichen noch mehr Steuern als bisher abzunehmen. Sie haben's ja.
Dass sich die SPD mal mit Gerhard Schröder und dem Slogan "Leistung 
muss sich lohnen" an diese Klientel herangeschmeichelt hat, ist nur 
eine Legislaturperiode her. Doch dann kam die Krise und mit ihr die 
üppigen Manager-Gehälter ins Gerede, dann die Millionen-Boni trotz 
Milliarden-Pleiten und die Steuerfluchten in unzugängliche 
Alpenregionen .
Doch so klein die Gruppe der Gierlinge zahlenmäßig auch sein mag, 
riesig ist die Verachtung, die ihr zu Recht entgegenschlägt. Deshalb 
ist es für Populisten leicht, alle Bürger mit höherem Einkommen, auch
wenn diese erarbeitet und nicht erschwindelt wurden, für die Krise in
Haftung zu nehmen. Das ist ungerecht, kommt aber gut an.
Wer diesen Dreh verpasst hat, dem bleibt in der Koalition nur übrig, 
sich ans andere Ende der Wählerschicht ranzuschmeißen.Zwar gibt es 
schon zwei großformatige Konjunkturprogramme von umstrittener 
Wirkungskraft als Wirtschaftshilfe, doch Bayerns politisches 
Chamäleon Horst Seehofer (CSU) will mehr, Steuerentlastung für 
Unternehmer und, aufgepasst Peer, viele Bürger. Geben ist für manche 
Politiker einfach schöner als nehmen.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Westfälische (Bielefeld)
Weitere Storys: Neue Westfälische (Bielefeld)