Neue Westfälische: NRW-Zukunftskommission legt Bericht vor Zu kurz gesprungen PETER JANSEN, DÜSSELDORF
Bielefeld (ots)
Entweder hat es den Mitgliedern der NRW-Zukunftskommission an Mut und Phantasie gefehlt, kühne Visionen für das Leben im Jahr 2025 zu entwerfen, oder die 23 klugen Köpfe waren doch nicht so unabhängig, wie ihr stellvertretender Vorsitzender Bodo Hombach beteuert. Auf jeden Fall ist ihr Bericht zur Zukunft des Landes dürftig; er enthält nichts, was nicht zum Standardrepertoire von Partei-, Gewerkschafts-, Wirtschafts- und Wissenschaftskongressen zu diesem Thema zählt. Kontroversen und spannende Fragen hat die Kommission schlicht ausgeklammert und in unverbindliche Denkanstöße verpackt. Wer aber eine Vorstellung von der Zukunft entwerfen will, der darf sich nicht auf die reichlich banale Aussage beschränken, über strittige Themen wie Weiterentwicklung der Kernenergie, Mindesteinkommen, Studiengebühren, Bürgerentscheide und einen verbindlichen Sozialdienst für alle müsse noch einmal nachgedacht werden. Ob ein Kopftuchverbot für Schülerinnen und freier Eintritt in die Museen auch zu den Schicksalsfragen von NRW gehört, darf bezweifelt werden. Die Kommission ist zu kurz gesprungen. Ihr Nachdenken endet da, wo man auf Antworten gespannt gewesen war. Dass sie die Frage der Schulstruktur komplett ausgespart hat, ist ein weiterer Beleg für diesen Vorwurf.
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