Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Krankenkassenfusion Aus der Not geboren PETER STUCKHARD
Bielefeld (ots)
Wenn zwei Schwache sich zusammentun, ist selten ein Starker das Ergebnis. Und von zwei Schwachen darf man mit Blick auf die DAK und die BKK-Gesundheit sprechen. Beide bewegen sich in einer Abwärtsspirale. Ausgangspunkt war eine Finanznot, die beide Kassen dazu gezwungen hat, Zusatzbeiträge von jeweils acht Euro pro Monat von ihren Mitgliedern zu fordern. Da die große Mehrheit der noch verbliebenen gesetzlichen Krankenkassen bisher keine Zusatzbeiträge erhebt, kam es wie es kommen musste: Der DAK liefen die Mitglieder gleich scharenweise davon, seit 2010 eine halbe Million. Es waren nicht die chronisch Kranken, die sogenannten schlechten Risiken, die ihrer DAK den Rücken zukehrten. Es waren die Jungen und Gesunden, diejenigen, die keine Leistungen in Anspruch nahmen, die kündigten. Die Auswirkung auf die Finanzen dürfte besorgniserregend sein. Der BKK-Gesundheit ging es nicht viel anders. So ist die Fusion aus der Not geboren. Auch die neue, drittgrößte deutsche Krankenkasse wird die unbeliebten Zusatzbeiträge erheben. Aber sie hat sich auch Zeit gekauft: Ab 2013 werden auch viele andere Kassen Zusatzbeiträge erheben. Bis dahin heißt es für die neue DAK-Gesundheit, die wirtschaftlichen Vorteile der neuen Größe nutzen und durch Service überzeugen.
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