Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Westfälische (Bielefeld) mehr verpassen.

Neue Westfälische (Bielefeld)

Gewerkschaften gespalten über Gaspreis-Bremse: IGBCE-Chef Vassiliadis droht Verdi-Vorsitzendem Werneke

Bielefeld. (ots)

Den Gewerkschaften droht eine Spaltung wegen der Gaspreis-Bremse. Der IGBCE-Vorsitzende Michael Vassiliadis wirft seinem Amtskollegen bei Verdi, Frank Werneke, wegen dessen Sondervotum zur Gas-Krise eine Beschädigung der deutschen Gewerkschaften vor. Werneke fördere ohne Not und wider besseres Wissen die populistische Debatte von Linkspartei und Co., habe aber als Mitglied der Experten-Kommission zur Gaspreis-Bremse alle Empfehlungen mitgetragen, schreibt Vassiliadis in einer internen Mail an alle IGBCE-Beschäftigten, die dem Nachrichtenportal nw.de der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen vorliegt. "Darüber wird noch an geeigneter Stelle zu reden sein", droht Vassiliadis darin dem Verdi-Vorsitzenden. Der Fraktionschef der Linkspartei, Dietmar Bartsch, hatte die Vorschläge als sozial ungerecht mit geringem Rettungseffekt als "zynischen Plan" kritisiert.

Vassiliadis räumt in seiner Mail ein, es sei nicht überraschend, "dass es Punkte gibt, die in der Öffentlichkeit kritisch diskutiert werden". Sie ergäben sich wesentlich aus der Grundsatzentscheidung Schnelligkeit im Zweifel vor Zielgenauigkeit. Ärgerlich sei aber, dass "ausgerechnet vom Verdi-Vorsitzenden im Nachgang zur Kommissionsentscheidung der Eindruck erweckt wurde, als gäbe es diese Zielkonflikte nicht". Die Abstimmung in der Kommission sei einstimmig gewesen. Auch Werneke selbst habe als deren Mitglied zugestimmt. Er habe zu keinem Zeitpunkt dargelegt, dass er ein Sondervotum abgeben werde. Schädlich sei "der gewollte und erzeugte Eindruck, die Kommission hätte andere, bessere Handlungsmöglichkeiten im Bereich der sozialen Ausdifferenzierung der Gaspreisbremse gehabt".

In der Sache lobt Vassiliadis die Arbeit der Kommission. "Die von uns bereits im Frühjahr geforderte Gaspreis-Bremse kommt, sie wird trotz der vielen und hartnäckigen Widerstände zeitnah umgesetzt." Damit sei das geschafft, was derzeit am dringendsten notwendig sei: Die privaten Haushalte und die gasintensive Industrie erhielten eine Perspektive, wie sie durch den Winter kommen und die drohenden exorbitanten Belastungen durch die Preisexplosion tragen können. "Es gab in der Nachkriegszeit keine vergleichbare Situation, in der Millionen Menschen und große Teile unserer Industrie vor einer ähnlichen, nahezu ausweglosen Situation dramatischer Überforderung gestanden hätten", so Vassiliadis.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Westfälische (Bielefeld)
Weitere Storys: Neue Westfälische (Bielefeld)
  • 06.10.2022 – 05:00

    In NRW mehr als 1.000 Straftaten mit Bezug zum Ukraine-Krieg

    Bielefeld (ots) - Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat Folgen bis nach NRW: Hier zählen die Sicherheitsbehörden bisher exakt 1.058 Straftaten, die einen Bezug zu dem militärischen Konflikt in Osteuropa haben (Stand: 4. Oktober). Darunter 185 Gewalttaten, wie ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) in NRW der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Donnerstagsausgabe) berichtet. Das ist etwa jede ...

  • 04.10.2022 – 17:00

    Lützerath: Fridays for Future kündigt Widerstand "bis zur letzten Sekunde" an

    Bielefeld (ots) - Bielefeld. Die Klimabewegung Fridays for Future in NRW ruft angesichts der Räumung der Ortschaft Lützerath im Rheinischen Revier zu Widerstand auf. "Die Proteste beginnen bereits in diesen Stunden", sagt Sprecherin Linda Kastrup NW.de, dem Online-Portal der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung "Neue Westfälische". In Berlin und Düsseldorf ...

  • 30.09.2022 – 10:07

    200 Milliarden-Paket: Wirtschaftsweise Truger spricht von "Befreiungsschlag" / Forderung nach Aussetzen der Schuldenbremse auch 2023 / Vorschlag zu "Rest-Soli"

    Bielefeld (ots) - Bielefeld. Wirtschaftsweise Achim Truger spricht sich trotz des von der Bundesregierung verkündeten 200 Milliarden Euro-Pakets auch im kommenden Jahr für das Aussetzen der Schuldenbremse aus. Es mache ökonomisch "keinen Unterschied", ob man 2022 oder 2023 die Kredite aufnehme, sagt Truger der in ...