Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
VKU zum Energiegipfel
Stadtwerke aktiv für Klimaschutz
Politik muss Voraussetzungen schaffen
Berlin (ots)
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hält die energie- und klimapolitischen Zielsetzungen der Bundesregierung für sehr ambitioniert. "Eine Steigerung der Energieeffizienz um jährlich 3 % wird nicht ohne substanzielle ordnungspolitische Maßnahmen erreichbar sein", betont der stellvertretende VKU-Hauptgeschäftsführer Michael Wübbels. Der VKU, dessen Präsident Gerhard Widder als Repräsentant der kommunalen Energiewirtschaft am Energiegipfel teilnimmt, setzt auf eine weiterhin konstruktive Zusammenarbeit mit der Bundesregierung. "Stadtwerke sind in der Lage und bereit, auch in Zukunft einen wesentlichen Beitrag zur sparsamen und rationellen Energienutzung zu leisten. Voraussetzung ist, dass die Bundesregierung dafür verlässliche und günstige Rahmenbedingungen schafft."
Mit einer installierten Kraftwerksleistung von rund 10.000 Megawatt verfügen die Stadtwerke über rund 10 % der gesamten Erzeugungskapazität in Deutschland bezogen auf die allgemeine Versorgung. Ein besonderes Qualitätsmerkmal ist dabei der mit ca. 80 % große Anteil der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). "Die in den nächsten 20 Jahren anstehenden Kraftwerksinvestitionen müssen für einen grundlegenden Umbau der Erzeugung genutzt werden. Die Effizienz der Anlagen muss deutlich steigen, die dezentralen Elemente müssen gestärkt und die Kraft-Wärme-Kopplung erheblich ausgebaut werden. Dazu wollen Stadtwerke beitragen", erklärt Michael Wübbels. Geradezu eine Schlüsselrolle spielen Stadtwerke nach Aussage des VKU für eine sparsame und effiziente Nutzung von Energie durch den Verbraucher. Rund 48 % der verkauften Strom- und ebenso der Gasmengen, rund 73 % der Wärme aus Nah- und Fernwärmeanlagen werden von kommunalen Unternehmen geliefert. "Stadtwerke können ihre lange Erfahrung und erhebliche Dienstleistungskompetenzen einbringen, wenn es darum geht, weitere Effizienzpotentiale bei den Verbrauchern zu erschließen. Sie sind als Partner akzeptiert", meint Wübbels.
Damit die kommunalen Unternehmen ihre Möglichkeiten nutzen, besteht nach Ansicht des VKU dringender politischer Handlungsbedarf.
- Ein tragfähiges Energiekonzept sei äußerst wünschenswert. Weitreichende unternehmerische Entscheidungen würden durch einen verlässlichen Rahmen mit kalkulierbaren Vorgaben erleichtert. - Dringend erforderlich sei eine rasche Novellierung des KWK-Gesetzes, um Investitionsentscheidungen noch in Richtung Kraft-Wärme-Kopplung zu beeinflussen. Der VKU schätzt, dass das Potenzial für den Ausbau und die Modernisierung von KWK-Anlagen bei kommunalen Unternehmen ungefähr so hoch ist, wie das in den vergangenen Jahren erschlossene. In den vergangenen Jahren hatten VKU-Unternehmen Investitionen in Höhe von 1,5 Mrd. EUR mit einem CO2-Minderungseffekt von 3,5 Mio. t p. a. getätigt. - Ein nationaler Energie-Effizienz-Aktionsplan sei nötig, der die Stadtwerke als gleichberechtigte Akteure berücksichtige. Stadtwerke sollten ihren Kunden Energiedienstleistungen anbieten können, für die sie angemessen entschädigt würden. - Wichtig für die Stadtwerke seien darüber hinaus faire Wettbewerbsbedingungen und eine Regulierung, die die Investitionsfähigkeit der Stadtwerke nicht gefährde. Im Einzelnen fordert der VKU: - Eine Anpassung des Gemeindewirtschaftsrechts der Länder an die Wettbewerbsbedingungen. - Realistische Vorgaben bei der Anreizregulierung statt Kosten einseitig und über die Maßen zu senken. - Kein eigentumsrechtliches Unbundling, weil es einer Enteignung gleich käme.
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