Die Warnungen häufen sich
Kommentar von Andreas Härtel zum Nato-Alarm in Geilenkirchen
Mainz. (ots)
Ein Gespenst geht um: Besteht wirklich eine ernsthafte Gefahr für Bundeswehr- und Nato-Standorte in Deutschland? Aus der Luft gegriffen wird die Warnung aus Geilenkirchen nicht sein. Und sie passt zu gleich mehreren Meldungen der vergangenen Tage. Da war die Furcht vor Sabotage beim Militär in Köln-Wahn und ebenfalls Geilenkirchen vor rund einer Woche. Und da waren erst am Donnerstag die Meldungen von Drohnen-Überflügen über Industrieanlagen im Norden, aus denen hervorging, dass man nicht weiß, wer die Geräte zu welchem Zweck losgeschickt hat. Das kann Angst machen.
Es gibt ja auch viele, die ein Interesse daran haben könnten, militärische oder kritische Infrastruktur wie Wasser- und Energiewerke oder Industrieanlagen lahmzulegen: Linke wie Rechte, dazu russische Agenten. Alle mit dem Ziel, Chaos zu erzeugen, den Staat bloßzustellen oder die Abläufe im Land empfindlich zu stören, im Falle Russlands als Vergeltung für die Unterstützung der Ukraine.
Einstweilen zeigen die Alarmmeldungen aber vor allem eines: eine erhöhte Sensibilität gegenüber möglichen Bedrohungen. Und das ist die gute Nachricht hinter den Warnungen. Es wird niemals gelingen, alle Verkehrswege, das komplette Energienetz oder sämtliche Militärstandorte vor all dem zu bewahren, was kommen könnte. Dazu ist die Infrastruktur des Landes zu komplex. Wachsamkeit aber ist schon mal der erste, unabdingbare Schritt. Und wenn es doch keine wirkliche Gefahr gibt und deshalb am Ende vor allem Kopfschütteln darüber übrig bleibt, dass Löcher in der Kasernenumzäunung wie in Köln-Wahn lange unentdeckt geblieben sind: Auch das wird seinen Wert haben. Wenn es dazu dient, Aufmerksamkeit zu schaffen und dadurch mögliche Angriffe in Zukunft zu vermeiden oder früh zu erkennen.
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