NDR Umfrage zur Wahl in Schleswig-Holstein Rot-Grün liegt vor Schwarz-Gelb
Hamburg (ots)
Die SPD liegt in der Wählergunst der Schleswig- Holsteiner wieder vor der CDU. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks. Wäre am kommenden Sonntag in Schleswig- Holstein Landtagswahl, erhielte die rot-grüne Koalition wieder eine Mehrheit im neuen Parlament.
Einen Monat vor der Wahl kommt die SPD demnach auf 40 Prozent der Stimmen, das sind 3,1 Prozent weniger als bei der Landtagswahl im Jahr 2000, aber zwei Prozentpunkte mehr als bei der vergangenen Umfragewelle im Dezember 2004. Die CDU würde 37 Prozent erreichen. Sie könnte im Vergleich zur Landtagswahl 2000 um 1,8 Prozentpunkte zulegen, hat aber seit der Umfragewelle im Dezember zwei Prozentpunkte eingebüßt. Die kleinen Parteien halten ihre Ergebnisse unverändert: Die Grünen liegen bei acht Prozent, die FDP bei sieben und der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), für den die Fünf- Prozent-Hürde zur Landtagswahl außer Kraft gesetzt ist, käme auf drei Prozent. Für die Mehrheit der Schleswig-Holsteiner steht die Wahlentscheidung schon fest. 79 Prozent gaben an, sich bereits für eine Partei entschieden zu haben.
Im direkten Vergleich der Kandidaten für das Amt des Regierungschefs liegt Ministerpräsidentin Heide Simonis von der SPD weiter klar vor ihrem CDU-Herausforderer Peter Harry Carstensen. 64 Prozent würden Heide Simonis wählen, die fast jedem in Schleswig-Holstein ein Begriff ist (99 Prozent), während der Herausforderer der CDU Peter Harry Carstensen nur von 30 Prozent direkt gewählt werden würde. Sein Bekanntheitsgrad ist allerdings seit der letzten Umfragewelle gestiegen. Ihn kennen mittlerweile 83 Prozent (plus fünf Prozent). Mit 73 Prozent Zustimmung ist Heide Simonis auch die mit weitem Abstand beliebteste Landespolitikerin. Peter Harry Carstensen, dessen Werte im Vergleich zur Umfrage im Dezember zugelegt haben (plus sieben Prozent), erhält mit 38 Prozent ebenso viel Zuspruch wie der FDP-Spitzenmann Wolfgang Kubicki. Die Kandidatin der Grünen, Justizministerin Anne Lütkes beurteilen 22 Prozent positiv. Anke Spoorendonk vom SSW kann mit 16 Prozent wegen ihrer geringeren Bekanntheit die wenigsten positiven Stimmen für sich verbuchen.
Trotz der Popularität der Ministerpräsidentin ist jeder Zweite unzufrieden mit der Arbeit der rot-grünen Landesregierung, auch wenn die Zufriedenheit in den vergangenen zwei Jahren insgesamt stetig gestiegen ist (von 27 auf 47 Prozent). Besonders schlecht werden die Anstrengungen im Bereich Schaffung und Erhalt von Arbeitsplätzen (79 Prozent sind eher unzufrieden) und im Bereich Schuldenabbau (70 Prozent) bewertet. Derzeit trauen mehr Wähler (39 Prozent) der CDU als der SPD (34 Prozent) zu, das Arbeitsplatzproblem lösen zu können. Dennoch gibt es keine Wechselstimmung. Knapp vier Wochen vor der Landtagswahl sind unverändert nur drei von zehn Wählern (30 Prozent) davon überzeugt, dass eine Regierung unter Federführung der CDU die bestehenden Probleme besser lösen könnte als Rot-Grün.
Die Wahlforscher fragten auch nach der Unterschriftenkampagne der Union gegen die Pläne der Landesregierung, langfristig eine einheitliche 10-Klassen-Schule einzuführen. Bei 57 Prozent stößt diese Aktion auf Ablehnung, 39 Prozent befürworten sie. Unter den Bürgern mit schulpflichtigen Kindern kommen drei von zehn (31 Prozent) zu einem positiven Urteil, zwei Drittel (66 Prozent) gehen zur Unterschriftenaktion auf Distanz.
Für die Umfrage wurden im Zeitraum vom 14. bis 18. Januar 2005 insgesamt 1000 wahlberechtigte Schleswig-Holsteiner befragt. Die statistische Fehlerquote liegt laut Infratest dimap zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkte.
Hinweis an die Redaktionen: Alle Ergebnisse der Umfrage sind bei Nennung der Quelle: Infratest dimap im Auftrag des NDR zur Veröffentlichung freigegeben und im Internet unter www.ndr.de/wahl abrufbar.
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