BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
Teilzeitarbeit - Faktor Arbeit wird zum Unsicherheitsfaktor
Berlin (ots)
Der Arbeitsmarkt sei ein Bereich, in dem substanzielle Reformen dringendst mehr Flexibilität ermöglichen müssten. Der jetzt vorgelegte Gesetzesentwurf zur Teilzeitarbeit und befristeten Beschäftigungsverhältnissen bewirke jedoch das Gegenteil von dem, was am Arbeitsmarkt notwendig sei, so Ludolf von Wartenberg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).
Er schränke die Flexibilität weiter ein, anstatt sie auszuweiten. Mehr rentable Teilzeitarbeitsplätze könnten nur geschaffen werden, "indem die betrieblichen Notwendigkeiten mit den Wünschen der Beschäftigten auf freiwilliger Basis auf einen Nenner gebracht werden". Zwangsmaßnahmen und einklagbare Rechte auf Teilzeitarbeit würden hier nicht weiterhelfen. Denn nicht nur mittelständische Unternehmen würden durch die vorgesehenen Regelungen mit kaum überwindbaren organisatorischen und rechtlichen Hürden konfrontiert. Der vorliegende Gesetzentwurf ist "völlig kontraproduktiv, um die hohe strukturelle Arbeitslosigkeit in Deutschland abzubauen".
Man habe den Eindruck, so der BDI-Hauptgeschäftsführer, hier seien Staatsdiener am Werk, die noch nie einen Betrieb von innen gesehen hätten. Kein Betrieb könne vernünftig arbeiten, wenn sich die Mitarbeiter nach Lust und Laune für halbe oder zwei Drittel-Stellen entscheiden könnten. So werde der Faktor Arbeit zum Unsicherheitsfaktor.
Wenn es denn ein sinnvolles Thema für das Bündnis für Arbeit gebe, so von Wartenberg, dann müsse dort darüber gesprochen werden. Es könne nicht angehen, dass die Regierung etwas durchpeitschen wolle, nur um sich den Gewerkschaften anzudienen - weil sie Angst vor einem heißen Herbst hat.
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