BDI Bundesverband der Deutschen Industrie
7. Berliner Finanzierungskonferenz: Osteuropa weiter auf dem Vormarsch
Berlin (ots)
"Osteuropa gewinnt für deutsche Unternehmen sowohl als Handelspartner als auch für Investitionen kontinuierlich an Bedeutung." Dies erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ludolf v. Wartenberg, am Dienstag anlässlich der Berliner Finanzierungskonferenz des BDI und des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft. Die Transformationsländer verzeichneten ein überdurchschnittliches Wachstum, das auch in den nächsten Jahren anhalten werde. Russland, die Ukraine und Südosteuropa machten bei den Wirtschaftsreformen die größten Fortschritte.
Der Präsident der EBRD, Jean Lemièrre, stellte fest, dass der Mittelstand noch nicht aktiv genug in Osteuropa vertreten sei und bot den Unternehmen die Unterstützung bei diesem Schritt an.
Der EU-Sonderkoordinator des Stabilitätspakts für Südosteuropa, Erhard Busek, betonte nachdrücklich die Zugehörigkeit Südosteuropas zur europäischen Familie. Besonders positiv sei zu vermerken, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zugenommen habe. Vertreter von ca. 20 führenden Unternehmen hatten vor der Konferenz die Möglichkeit, mit Busek über Fragen der Flankierung des Engagements deutscher Unternehmen in Südosteuropa durch den Stabilitätspakt zu sprechen. Für die EIB kündigte deren Vizepräsident Wolfgang Roth im nächsten Jahr ein stärkeres Engagement in Russland und der Ukraine, insbesondere im Energie- und Transportinfrastrukturbereich an.
Insgesamt bestehen jedoch aufgrund der weiterhin reformbedürftigen Banksysteme immer noch erhebliche Schwierigkeiten bei der Finanzierung von Exporten und Investitionen. Positives Beispiel ist die Leoni AG, die mit Hilfe der DEG einen 40-Mio.-EURO-Produktionsstandort für Kfz-Kabelbäume in der Ukraine aufbaut. Für Südosteuropa sind die sog. Private-Public-Partnership-Finanzierungen ein attraktiver Weg, um Projekte zu realisieren.
Russland, die Ukraine und Südosteuropa bildeten die Schwerpunktregionen der diesjährigen Finanzierungskonferenz, die unter dem Titel "Emerging Markets Eastern Europe: Finanzierungsinstrumente und Fördermöglichkeiten in Russland, der Ukraine und Südosteuropa" Unternehmer und Banker zusammenführte. Neu auf der diesjährigen Konferenz war ein spezielles Praxis-Panel, bei dem die Anwendung der Finanzierungsprogramme der Banken präsentiert und Hindernisse bei deren Umsetzung diskutiert wurden. Damit ermöglichte die Konferenz insbesondere mittelständischen Unternehmen Erfahrungen bei Projekten in Osteuropa zu sammeln und auszutauschen.
Die schon traditionelle Konferenz, die zum siebten Mal in der Hauptstadt stattfand, ist eines der Instrumentarien, das Engagement deutscher Unternehmen in Osteuropa zu fördern und auszubauen. Sie brachte Anbieter von Finanzierungsinstrumenten und rund 300 an einer Finanzierung von Exporten und Investitionen interessierten Unternehmen zusammen. Über aktuelle Finanzierungsinstrumente der internationalen und nationalen Finanzinstitutionen informierten u. a. die Weltbank-Gruppe, die EBRD, die EIB, die KfW, die DEG, die Commerzbank, die Deutsche Bank, die IKB, die Dresdner Bank sowie die Bankgesellschaft Berlin.
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Dr. Martin Hoffmann Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft Breite Str. 29 10178 Berlin Tel.: 030/2028-1441 Fax: 030/2028-2441 www.ost-ausschuss.de
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