Manuel Ostwald gewinnt den "berliner kindertheaterpreis 2021"
Vera Schindler ausgezeichnet mit dem Förderpreis
Berlin (ots)
Der Hamburger Autor Manuel Ostwald hat mit seinem Stück "Die Blauen Engel" für Kinder ab 6 Jahren den "berliner kindertheaterpreis 2021" gewonnen. Mit dem mit 3.000 Euro dotierten Preis ist gleichzeitig die Uraufführung im GRIPS Theater verbunden. Die in Wien und Berlin lebende Autorin Vera Schindler erhielt den mit 1.500 Euro dotierten Förderpreis für ihr Kinderstück "Wolkenrotz".
Zum siebten Mal vergab das GRIPS Theater gemeinsam mit seinem Partner GASAG AG den renommierten Autor*innen-Wettbewerb "berliner kindertheaterpreis", der in diesem Jahr als Livestream aus dem GRIPS Theater im Rahmen des Festivals AUGENBLICK MAL! stattfand. Schauspielerin und Regisseurin Petra Zieser hat den Abend gemeinsam mit der Videokünstlerin Katharina Tress gestaltet, Mitglieder des GRIPS-Ensembles stellten die fünf eingereichten Stücke in Ausschnitten szenisch vor.
Der 28-jährige Manuel Ostwald erzählt in seinem Stück "Die Blauen Engel" die Geschichte dreier Kinder und ihrem Müllhäuschen im Hinterhof - für sie ein magischer und gleichzeitig gefährlicher Ort, wo Themen wie Freundschaft, Geschwisterverhältnisse, Zuneigung und Zugehörigkeit verhandelt werden. Hier, in ihrem Universum, sammeln sie in ihren täglichen Drei-Minuten-Spielen gemeinsam die kreative Kraft, sich der Welt und ihren Konflikten zu stellen. Erwachsene braucht es dabei nicht. "Die Jury hat dieses herausragende Stück überzeugt, weil seine Sprachvielfalt und seine emotionale Erzählung immer auf Augenhöhe der Kinder bleiben und dennoch unseren Blick auf unseren eigenen 'Müll' und die gesellschaftlichen Konflikte schärft.", so die Filmdramaturgin und Jurymitglied Nicole Kellerhals in ihrer Laudatio.
Auch in Vera Schindlers Stück "Wolkenrotz" finden drei Außenseiter-Kinder in ihrem eigenen Kosmos zusammen. Im Wolkenkratzer aus Papier ist es die Sprach-Poesie, das Zeichnen und die Kunst des Papierfaltens, die dieser Mädchengang die nötigen Superkräfte verleiht, sich der Welt zu stellen. "Vera Schindlers erstes Kinderstück ist furioses Sprach-Märchen und Sozialdrama gleichermaßen, das Horror-Träumen, unerfüllten Sehnsüchten und Einsamkeitserfahrungen die Zuversicht der Freundschaft entgegenstellt.", so Kulturjournalistin und Jurymitglied Barbara Behrendt. "Schindler schüttet ihre magischen Wortkunstwerke wie einen Goldtalerregen aus. Kunst tröstet - wer hätte gedacht, dass diese hart errungene Lebensweisheit so spielerisch, so kinder-leicht erzählbar ist."
Selbst wenn sich die Jury klar für Manuel Ostwald und Vera Schindler entschieden hat, muss der Jahrgang 2021 als besonders starker hervorgehoben werden, "jedes der eingereichten Stücke der nominierten Autorinnen hätte eine Auszeichnung verdient", so GRIPS-Leiter Philipp Harpain. "Ich hoffe sehr, dass auch die Stücke von Fabienne Dür, Clara Leinemann und Kirsten Reinhardt die nötige Beachtung und ihren Weg auf die Bühne finden werden, sie haben es ebenso verdient."
Georg Friedrichs, der Vorstandsvorsitzende der GASAG, ging in seiner Rede ganz konkret auf die Bedeutung des Theaters ein: "Diese Zeit hat nochmal klarer gemacht, dass ins Theater zu gehen, für alle, ob Groß oder Klein, von unglaublicher Wichtigkeit ist." Insofern sei es ihm eine große Freude, als Partner des GRIPS Theaters den "berliner kindertheaterpreis" weiterhin zu unterstützen. Diese hervorragende Zusammenarbeit mit dem GRIPS Theater erfülle ihn mit Stolz. "Die lange Dauer der Partnerschaft hat Vertrauen geschaffen, weshalb wir die weitere Reise sehr gerne begleiten. Der Vertrag für die nächsten zwei Jahre ist bereits unterzeichnet."
Torsten Wöhlert, Staatssekretär für Kultur, dankte in seiner Ansprache der GASAG für deren Engagement und für die Zusage einer Fortführung der Partnerschaft mit dem GRIPS Theater, "ein Zeichen, dass gerade in der momentanen, für die Kultur so schwierigen Zeit, enorme Bedeutung hat." Dass der "berliner kindertheaterpreis" auch 2020/21 ausgeschrieben werden und Autorinnen und Autoren für das Kindertheater gefunden und gefördert werden konnten, sei ausgesprochen wichtig in dieser Zeit.
Für das Engagement für Autorinnen und Autoren im Jahr 2020 gab es am Ende der Preisverleihung auch noch eine eigene Ehrung für GRIPS-Leiter Philipp Harpain und sein Haus. Autor Lutz Hübner und Annette Reschke, Vorstandsvorsitzende der "Stiftung des Verbandes Deutscher Bühnen- und Medienverlage", übergaben den "Sonderpreis der Deutschen Theaterverlage 2020".
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