Deutsche Welthungerhilfe: Friedensverhandlungen für Darfur müssen weitergeführt werden
Bonn (ots)
25.6.2007. Anlässlich des heute in Paris stattfindenden Krisengipfels zur Lage in Darfur, fordert die Deutsche Welthungerhilfe die sofortige Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen. "Welchen Frieden wollen die neuen UN-Truppen überwachen?", warnt Johan van der Kamp, Regionalkoordinator der Welthungerhilfe im Sudan. Es müsse jetzt gelingen, alle Parteien noch einmal an einen Tisch zu bringen, bevor die gemeinsame Friedenstruppe von UN und Afrikanischer Union die Arbeit in Darfur aufnimmt. Der Sudan hatte in der letzten Woche einer Stationierung von ca. 20.000 zusätzlichen UN-Truppen zugestimmt.
Die Welthungerhilfe begrüßt, daß mit China ein wichtiger Verbündeter der sudanesischen Regierung an dem Treffen in Paris teilnimmt. Auch die Nachbarstaaten wie Eritrea und Tschad müssten eingebunden werden, um eine dauerhafte Lösung der Krise zu erreichen. Gleichzeitig bedauere sie, daß der Sudan nicht an den Gesprächen teilnimmt.
Seit 2003 sind mehr als 200.000 Menschen beim Krieg in Darfur getötet worden, mehr als 2,4 Millionen Menschen mußten flüchten. Unter der Gewalt und der schwierigen Sicherheitslage leidet nicht nur die Zivilbevölkerung sondern auch Hilfsorganisationen wie die Welthungerhilfe. Mit Mitteln des Welternährungsprogramms unterstützt sie in der sudanesischen Krisenregion mehr als 500.000 Flüchtlinge. In den vergangenen Monaten mußten die Verteilungen an die Flüchtlinge immer wieder wegen Überfällen und Kämpfen unterbrochen werden.
Johan van der Kamp steht auf Anfrage als Interviewpartner zur Verfügung.
Die Deutsche Welthungerhilfe ist seit 1998 im Sudan in den Provinzen Nord-Darfur, West Kordofan und Unity State tätig. In Nord-Darfur versorgt sie mehr als 500.000 Menschen mit Lebensmitteln. Weitere Projektschwerpunkte sind Landwirtschaft, Ernährungssicherung und Trinkwasserversorgung.
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