Welthungerhilfe: Ernährungskrise auch in anderen Sahelländern
Bonn (ots)
21.7.05. Die Deutsche Welthungerhilfe warnt angesichts der Notsituation in Niger davor, andere Sahelländer zu vernachlässigen. Auch in Mali, Mauretanien oder Burkina Faso sei die Ernährungslage kritisch, berichtet Matthias Mogge, Mali-Experte der Welthungerhilfe. Neben den periodisch wiederkehrenden Dürren im Sahel wurde die Lage durch eine schwere Heuschreckenplage im vergangenen Jahr verschärft.
Die Welthungerhilfe bereitet sich gemeinsam mit ihrer irischen Partnerorganisation Concern darauf vor, Nahrungsmittel im Niger zu verteilen. Dazu entsendet sie zwei Mitarbeiter ihrer Task Force in das westafrikanische Land.
In Mali unterstützt die Welthungerhilfe derzeit 300.000 Notleidende. Die Vorräte sind erschöpft, sagt Mogge. Die Menschen ernähren sich von wildem Getreide und Früchten. Das Essen ist aber nicht nahrhaft genug, geschwächt sind vor allem die Alten und die Kinder. Außerdem fehle den Bauern dadurch die Kraft, ihre Felder für die Ernte im Oktober zu bestellen.
Nach den jüngsten Zahlen fehlen in Mali rund 350.000 Tonnen Getreide. Die Welthungerhilfe hat in Überschussgebieten 2.700 Tonnen Getreide aufgekauft, die sie gratis verteilt oder zu subventionierten Preisen verkauft. Die Erlöse aus dem Verkauf werden für langfristige Projekte der Ernährungssicherung in den chronischen Hungergebieten ausgegeben.
Die Projekte umfassen den Aufbau von kommunalen Getreidespeichern, mit denen Vorräte für Dürreperioden angelegt werden. Außerdem sorgt sie mit Steinwällen für verbesserten Erosionsschutz.
Matthias Mogge, Mali-Experte der Welthungerhilfe, steht auf Anfrage für Interviews zur Verfügung.
Die Welthungerhilfe bittet um Spenden für die Hungernden im Sahel:
Kontonummer 1115 Sparkasse Bonn BLZ 380 500 00 Stichwort: Hungersnot Sahel
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