Welthungerhilfe: Lage in Sri Lanka spitzt sich weiter zu - Aufruf an Bundesregierung
Bonn (ots)
/Colombo, 4.8.2006. Die fortdauernden Kämpfe zwischen Regierungstruppen und der Rebellenbewegung LTTE um die Stadt Muttur im Nordosten Sri Lankas haben nach Informationen der Deutschen Welthungerhilfe mindestens 100 Verletzte und viele Tote gefordert. "Seit Tagen sind etwa 30.000 Menschen in der Stadt eingeschlossen", berichtet Heinz Seidler, Regionalkoordinator der Welthungerhilfe in der Hauptstadt Colombo. "Auch Schulen und Krankenhäuser, wohin sich die Menschen geflüchtet hatten, sind zerstört worden."
"Angesichts der dramatischen Zuspitzung brauchen wir die Unterstützung der Bundesregierung", sagt Seidler. "Unsere Hilfe wird erschwert oder gar unmöglich gemacht. Deutschland gehört zu den größten Geberländern Sri Lankas und hat auch für die Tsunami-Hilfe eine erhebliche Summe gegeben." Aufrufe der in Sri Lanka tätigen Nichtregierungsorganisationen in den dortigen Zeitungen verhallen ungehört.
Die Welthungerhilfe versucht zusammen mit ihrer Partnerorganisation Sewalanka Foundation und anderen Hilfsorganisationen vor Ort, die aus Muttur fliehenden Menschen nach Kinniyai zu bringen. In der etwa eine Stunde entfernten Stadt soll die Hilfe koordiniert werden.
Die Regierung hat zudem die Grenze zum Tamilengebiet im Nordosten geschlossen. Ausländer dürfen nur mit Genehmigung des Verteidigungsministeriums einreisen.
Heinz Seidler steht in Colombo für Interviews zur Verfügung.
Die Deutsche Welthungerhilfe ist seit den siebziger Jahren in Sri Lanka tätig. Seit 1992 arbeitet sie mit der srilankischen Nichtregierungs-organisation Sewalanka Foundationzusammen. Schwerpunkt der Arbeit sind Projekte zur Ernährungssicherung und der Reintegration von Bürgerkriegsflüchtlingen, die nach dem Waffenstillstandsabkommen von 2002 verstärkt wurden. Die Welthungerhilfe leistete zudem Nothilfe nach dem Tsunami und engagiert sich bei Wiederaufbauprojekten für die Opfer der Katastrophe.
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