Welthungerhilfe: Hilfe für 100.000 Erdbebenopfer in Pakistan
Bonn (ots)
/Islamabad, 6.10.2006. Ein Jahr nach dem schweren Erdbeben in Pakistan hat die Deutsche Welthungerhilfe bislang rund 100.000 Menschen unter schwierigen Bedingungen versorgt. Am 8. Oktober 2005 waren in der Himalajaregion über 80.000 Menschen gestorben und mehr als drei Millionen obdachlos geworden. Das Gebiet ist etwa so groß wie Belgien.
"Wir konzentrieren uns auf schwer zugängliche Gebiete, in denen nur wenige Hilfsorganisationen arbeiten", sagt der Programmleiter der Welt-hungerhilfe, Marco Obermüller, in Islamabad. Die Projektgebiete befinden sich in der North-West Frontier Province im Nordwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan und im von Pakistan verwalteten Teil Kaschmirs.
"Wir arbeiten hier auch in Dörfern, die unsere Mitarbeiter nur zu Fuß in einem anstrengenden Tagesmarsch erreichen können - da kommt selbst ein Maultier nicht mehr hoch." Weitere Herausforderungen für die tägliche Arbeit seien die vielen zerstörten Straßen sowie die extremen Klima-schwankungen in der Kaschmirregion.
In bislang acht Projekten mit einem Gesamtwert von fünf Millionen Euro konzentriert sich die Welthungerhilfe - nach der ersten Nothilfephase, in der Hilfsgüter verteilt und winterfeste Unterkünfte gebaut wurden - auf die Bereiche Landwirtschaft und Wasserversorgung. Außerdem werden ab November in einem neuen psychologischen Therapiezentrum traumatisierte Kinder und Jugendliche von Psychologen betreut.
Um den Überlebenden wieder eine Perspektive zu geben, wurden Saatgut (u.a. Mais, Weizen und Linsen) und Werkzeug verteilt, Felder und Wasserleitungen wieder hergestellt bzw. neue Brunnen gebohrt. Mit Blick auf den anstehenden Winter werden nun die ärmsten unter den Opfern mit Materialien zum winterfesten Ausbau ihrer Unterkünfte versorgt, außerdem werden Büffel und Schafe für die Haushalte angeschafft.
Der Programmleiter der Welthungerhilfe in Islamabad, Marco Obermüller, steht auf Anfrage für Interviews zur Verfügung. Auch Bildmaterial kann über die Pressestelle angefordert werden.
Die Deutsche Welthungerhilfe ist eine der größten und ältesten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland. Sie leistet Hilfe aus einer Hand: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristig angelegten Projekten der Entwicklungshilfe mit einheimischen Partnerorganisationen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden rund 5000 Projekte in 70 Ländern mit 1,42 Milliarden Euro gefördert - für eine Welt ohne Hunger und Armut.
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