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Ingeborg Schäuble: Die Hungernden können nicht warten Welthungerhilfe legt gemeinsam mit Afrika-Experten Positionspapier zum G8-Gipfel vor

Berlin (ots)

9.5.2007. Die Agenda des G8-Gipfels in Heiligendamm
für Afrika greift nach Ansicht der Deutschen Welthungerhilfe zu kurz.
"Es ist wichtig, stabile Rahmenbedingungen zu schaffen, um 
wirtschaftliche Entwicklung in Afrika zu ermöglichen", sagt Ingeborg 
Schäuble, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Welthungerhilfe. "Aber 
das ist Zukunftsmusik, die Hungernden können darauf nicht warten."
Die zentralen Forderungen lauten: Eine Verdoppelung der Hilfe für 
Afrika, wie beim G8-Gipfel vor zwei Jahren in Gleneagles versprochen.
Davon muss ein deutlich größerer Teil als bisher in die Entwicklung 
der ländlichen Gebiete in Afrika fließen, wo 80 Prozent der 
Hungernden leben. Die G8-Staaten müssen zudem ihre Agrarsubventionen 
schnellstmöglich streichen und ihre Märkte einseitig für 
landwirtschaftliche Produkte aus Afrika öffnen.
Schäuble weist darauf hin, dass die ländliche Entwicklung von den 
G8-Staaten sträflich vernachlässigt wird: "In Afrika sind 206 
Millionen Menschen chronisch unterernährt. Fast jeder zweite hat 
keinen Zugang zu sauberem Wasser. Ein Drittel aller Kinder ist 
unterernährt. Fast fünf Millionen Kinder sterben im Jahr in Afrika, 
bevor sie fünf Jahre alt sind."
Der Anteil für ländliche Entwicklung an allen staatlichen 
Entwicklungsgeldern ist im vergangenen Jahrzehnt von zwölf auf drei 
Prozent zurück gegangen. "Hier ist eine massive Kehrtwende nötig. 
Fast 40 Millionen Afrikaner sind von Nahrungsmittelhilfe abhängig. 
Hilfe zur Selbsthilfe ist die einzige nachhaltige Lösung." 
Entwicklung von "oben", also auf Regierungsebene und im Rahmen 
globaler Strukturpolitik, müsse durch Entwicklung von "unten" 
begleitet werden.
Andreas Mehler, Leiter des GIGA Instituts für Afrika-Studien in 
Hamburg, plädiert dafür, die afrikanische Bevölkerung stärker als 
bisher an Reformprozessen zu beteiligen: in Form von Meinungsumfragen
sowie der Aus- und Fortbildung einer kritischen Elite. Emmanuel 
Gyimah-Boadi, Politikwissenschaftler und Leiter des Center for 
Democratic Development in Accra/Ghana, fordert die G8-Staaten auf, 
staatliche Entwicklungshilfe verbindlich an gute Regierungsführung zu
koppeln.
Weitere Informationen sowie Download des Berichts, die Rede von 
Ingeborg Schäuble und O-Töne (ab 16 Uhr) unter www.welthungerhilfe.de

Pressekontakt:

Kontakt:
Marion Aberle, Pressesprecherin
Tel: (02 28) 22 88 - 114
Mobil: (0172) 25 25 962
Doris Theisen, Assistentin der Pressestelle
Tel: (02 28) 2288 - 128
Fax: (02 28) 2288 - 333
Deutsche Welthungerhilfe (DWHH) e. V.
Friedrich-Ebert-Straße 1
D-53173 Bonn
Tel: (02 28) 2288 - 0
presse@welthungerhilfe.de

Original-Content von: Deutsche Welthungerhilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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