"Wir brauchen eine Stärkung der Milchbauern in Deutschland" Milchpräsident Folgart zum heutigen EU-Agrarministerrat
Berlin (ots)
(DBV) Im Vorfeld des EU-Agrarministerrates am 28. und 29. November 2012 in Brüssel forderte der Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Folgart, eine klare Politik der Stärkung der Milcherzeuger in Deutschland ein. "Alles was hilft, die Milchbauern wettbewerbsfähiger auf dem Markt zu machen und mit ihren Molkereien Marktanteile zu sichern und auszubauen, hat unsere volle Unterstützung", so Folgart. Denn mit den großen Agrarreformen seit 2003 / 2004 bestimme nicht mehr der Staat den Milchpreis. Für diesen seien die Absatzmöglichkeiten im Binnen- wie im Weltmarkt entscheidend. EU, Bund und Länder könnten allerdings gute Unterstützung leisten, die offenen Märkte noch besser zu erschließen.
Eine zentrale Forderung des Bauernverbandes sei es, das in Brüssel gestaltete Milchpaket unverändert in die jetzt zu beschließende Gemeinsame Marktordnung zu übernehmen. Ziel dieses Milchpaketes sei es, die Zusammenarbeit der Milchbauern mit ihren Molkereien auf eine bessere Grundlage zu stellen. Dazu seien Erzeugergemeinschaften und Genossenschaften bestens geeignet. Außerdem müsse Brüssel neben dem Direktausgleich für die Bauern ein unterstes Sicherheitsnetz im Markt erhalten, um extreme Einbrüche zu verhindern. In Deutschland sei es darüber hinaus wichtig, den Milchbauern die Bildung einer Risikoausgleichsrücklage steuerlich zu ermöglichen. In dieser Ansicht seien sich die Milcherzeuger in der EU einig.
Folgart zeigte sich im Zusammenhang mit der bevorstehenden Agrarratsverhandlung über Äußerungen des baden-württembergischen Agrarministers Alexander Bonde überrascht, der gegenwärtig auch Vorsitzender der Agrarministerkonferenz der Länder ist. Ihm sei voll und ganz zuzustimmen, dass die deutschen Milchbauern die Unterstützung der Landesregierungen brauchen. Da Brüssel aber mit der unter der grünen Agrarministerin Künast beschlossenen Agrarreform von 2003 / 2004 faktisch keinen Einfluss mehr auf die Milchpreisgestaltung habe, nutze ein Appell in diese Richtung überhaupt nichts. Wichtig sei es, dass die Bundesländer jetzt zum Beispiel die Möglichkeit der ELER-Förderung nützten, um die Milcherzeuger und Molkereien dabei zu unterstützen, gegenüber den Discountern des Lebensmitteleinzelhandels hartnäckiger auftreten zu können. Vor allem dort entscheide sich der Erzeugererlös für die Milchbauern. Mit Vorschlägen von gestern könnten die Bauern nicht die dringend notwendigen Einkommen erwirtschaften.
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