DBV gegen Schließen von Agrarfakultäten
Sonnleitner unterstreicht Notwendigkeit moderner Studienangebote
Berlin (ots)
(DBV) Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat die beabsichtigten überproportionalen Sparmaßnahmen bei Landwirtschaftlichen Fakultäten oder gar ihre Schließung infolge von Haushaltskürzungen in den Ländern scharf kritisiert. "Die Studenten und Professoren haben Recht, wenn sie gegen die Zerschlagung der Lehre und Forschung von Agrarfakultäten demonstrieren. Unsere Agrarfakultäten haben erhebliche Bedeutung für die Entwicklung und damit die Arbeitsplätze in der heimischen Land- und Ernährungswirtschaft. Sie machen mit modernen Ausbildungsstrukturen junge Menschen aus Deutschland und allen Teilen der Welt fit für ein breites Berufsspektrum", erklärte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner anlässlich der morgigen Anhörung im Ernährungsausschuss des Deutschen Bundestages. Eine moderne, fächerübergreifende Verknüpfung vor allem bei der Forschung könne weitere Struktur- und Effizienzverbesserungen ermöglichen. Die angespannte Situation der öffentlichen Haushalte verlange zweifellos Einsparungen und eine effektive Ausgabenpolitik, betonte Sonnleitner. Doch müsse die Politik bei den Sparmaßnahmen auf eine gerechte Lastenverteilung auf alle Hochschulen und Fakultäten achten, so dass die in Wissenschaft und Agrarwirtschaft hoch renommierten Fakultäten erhalten blieben. Gefährdet seien gegenwärtig vor allem die Fakultäten in Göttingen, Halle und Berlin.
Sonnleitner wandte sich aus aktuellem Anlass an den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, mit der Aufforderung, alles zu unternehmen, damit die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität nicht zerschlagen und aufgelöst werde. In den vergangenen Jahren seien die Zahlen der Studenten auf mittlerweile 1.500 Studierende angestiegen. Allein im Studienjahr 2002/2003 seien die Absolventenzahlen um 50 Prozent gestiegen. Die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät liefere weltweite praxisrelevante Antworten für die Land- und Ernährungswirtschaft und sei zugleich Ausbildungsstätte für viele Betriebsleiter, vor allem aus den neuen Bundesländern. Mehr als 500 Entwicklungshelfer würden am Seminar für ländliche Entwicklung auf ihre Aufgaben in der Dritten Welt vorbereitet. Mit der Entwicklung einer modernen Ausbildungsstruktur von Bachelor- und Masterstudiengängen habe die Berliner Fakultät ein Studienangebot, dass den Anforderungen von Wirtschaft und Studenten gerecht werde. So habe die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität Berlin mittlerweile die meisten Studienanfänger innerhalb der Agrarfakultäten, stellte Sonnleitner fest.
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