Genossenschaftliche Molkereistrukturen müssen angepasst werden - DBV ermutigt DRV
Berlin (ots)
(DBV) Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat die Ergebnisse einer Studie zur künftigen Orientierung der Molkereigenossenschaften veröffentlicht, mit der der Restrukturierungs¬prozess in diesem von genossenschaftlichen Unternehmen dominierten Markt voran getrieben werden soll. "Dieses Vorhaben wird vom Deutschen Bauernverband (DBV) voll und ganz unterstützt", erklärte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner. "Nur so lassen sich wettbewerbsfähige und gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel durchsetzungsfähige Unternehmensstrukturen herausbilden, die zugleich ermöglichen, interne Kostenvorteile auszuschöpfen", stellte Sonnleitner fest. Der Deutsche Bauernverband werde deshalb alle Vorschläge der genossenschaftlichen Unternehmen unterstützen, die konsequent auf eine Verbesserung der Marktposition in diesem für die deutsche Landwirtschaft wichtigsten Absatzmarkt ausgerichtet seien.
Im Einzelnen stellt der Deutsche Raiffeisenverband zu den Ergebnissen der Studie fest: "Die derzeitige Struktur des genossenschaftlichen Molkereisektors wird als sehr heterogen beschrieben. Sie ist neben der relativ starken Fragmentierung durch komplexe Produktsortimente, zahlreiche Tochterunternehmen und einer Vielzahl von bilateralen Kooperationen geprägt. Daraus ergeben sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht teilweise Unterauslastungen der Betriebsstätten bzw. der Produktionsabteilungen und im Vergleich zu Wettbewerbern im In- und Ausland auch Nachteile in der Vermarktung und Innovationskraft.
In der Untersuchung wurde herausgestellt, dass die Molkereigenossenschaften mittelfristig eine weitere Konsolidierung ihrer Strukturen vorantreiben müssen. Anderenfalls werden die Ertrags- und Investitionskraft eingeschränkt, Wettbewerbsrisiken zunehmen und in den nächsten Jahren eine Reihe von Molkereigenossenschaften in eine kritische wirtschaftliche Situation geraten. Ansatzpunkte für eine künftige Ausrichtung der genossenschaftlichen Molkereien liegen insbesondere in der weiteren Realisierung von Größeneffekten durch eine verbesserte Auslastung und einer Verringerung der Anzahl von Betriebsstätten sowie im Bereich der Vermarktung in einer Reduktion der vorhandenen Markenvielfalt.
Die Studie zeigt auch deutlich auf, dass diese Maßnahmen der genossenschaftlichen Molkereien mit einem erheblichen finanziellen Aufwand, u. a. außerordentliche Abschreibungen für nicht mehr benötigte Betriebsstätten und zusätzliche Investitionen an verbleibenden Standorten, verbunden sein wird. Zudem werden mögliche Restrukturierungseffekte erst mit einem zu berücksichtigenden Zeitverzug wirksam, was die Bereitschaft der Genossenschaftsmitglieder voraussetzt, diese Schritte mitzugehen."
Wörtlich bewertet DRV-Präsident Manfred Nüssel die vorliegenden Ergebnisse: "Eine Neuausrichtung der genossenschaftlichen Milchwirtschaft hat gute Erfolgschancen, wenn wir die vor uns liegenden Aufgaben rechtzeitig und aus einer Position der Stärke heraus bewältigen."
Dieses Vorhaben der genossenschaftlich organisierten Milchwirtschaft ist nach Überzeugung des DBV angesichts der prekären Situation in den Milcherzeugerbetrieben richtig. Der DBV wird nachdrücklich mithelfen, dass eine Umsetzung der DBV-Schlussfolgerung jetzt auch zügig angegangen wird.
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Pressesprecher
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