3. Pressemitteilung zur 9. Handelsblatt - Jahrestagung /
"Energiewirtschaft", Berlin, 15. bis 17. Januar 2002
Vattenfall
Europe AG - Neuer Name für "Neue Kraft
Berlin (ots)
Lars G. Josefsson, (Präsident und CEO, Vattenfall AB) gab auf der 9. Handelsblatt-Jahrestagung Energiewirtschaft den Namen des neuen Energiekonzerns im Nordosten Deutschlands bekannt: Vattenfall Europe AG. Durch die Verschmelzung der deutschen Stromversorger HEW, Veag, Bewag und Laubag in die Vattenfall Europe AG mit Sitz in Berlin werden sich die Grenzen auflösen, der Wettbewerb werde immer härter. Im Jahr 2002 läge der Schwerpunkt in der Konsolidierung, danach sei weiteres Wachstum angestrebt. Geplant sei eine Verdopplung des Umsatzes von bisher circa elf Milliarden Euro in den nächsten drei bis fünf Jahren. Nach der Integration sei geplant, rund 60 Prozent des Umsatzes in Deutschland machen. Dies bedeute mit rund sieben Milliarden angestrebten Umsatz, dass Vattenfall Europe hinsichtlich des Stromabsatzes einen Marktanteil von 15 Prozent halten werde.
Polen und die Niederlande seien möglicherweise weitere Regionen für ein Engagement. Ferner kündigte Josefsson auf der Handelsblatt-Jahrestagung "Energiewirtschaft" an, dass Hans-Jürgen Cramer, bisher Bewag-Vorstand für Personal und Wärme, in der neuen Holding das Ressort IT und Fernwärme übernehmen werde.
Regulierung
Jorge Vasconcelos, (Vorsitzender der europäischen Energieregulierungsbehörden) hat Kritik der am deutschen Weg der Liberalisierung geübt. Die "Blockade", die durch das Fehlen eines Regulierers für die Strombranche entstanden sei, hätte einen hohen volkswirtschaftlichen Schaden verursacht. Deutschland widersetze sich einer Studie zufolge, die von der Europäische Kommission in Auftrag gegeben wurde, dem europäischen Ziel der hundertprozentigen Marktöffnung durch sehr hohe Netznutzungsentgelte und zahlreiche Netzzugansbehinderungen. Vasconcelos forderte daher für Deutschland sehr deutlich einen Regulierer und eine "Ex-ante Preisfixierung.
Gegen die Kritik wehrte sich der Präsident des Bundeskartellamtes, Ulf Böge. Der Gesetzgeber müsse einen klaren Ordnungsrahmen setzen, der in Deutschland existiere. Noch in dieser Woche würden Missbrauchsverfahren gegen rund zehn Betreiber von deutschen Stromnetzen eingeleitet, betonte Böge. Die Zahl der Beschwerden zu senken und bestehende Wettbewerbsbehinderungen zu verhindern habe oberste Priorität.
Böge kündigte weiterhin an, die zeitweilig sehr hohen Strompreise auf dem Spotmarkt im Dezember 2001zu untersuchen. Die Strompreise waren zeitweilig um ein Vielfaches in der Spitze auf bis zu 1000 Euro pro Megawattstunde gestiegen.
Eine "Ex-ante-Preisfestsetzung" durch einen Regulierer würde bei rund 800 Energienetzen in Deutschland der bürokratische Aufwand viel zu hoch. Ausserdem trauer er einem bürokratischen Regulator nicht zu, dem politischen Druck in letzter Instanz Stand zu halten. Der Vorteil einer Verbändevereinbarung sei ihre Flexibiltät, mit der schnell auf die gegebenen Marktsituationen reagiert werden könne. So bezeichnete Böge zum Beispiel die nun vorgelegte Verbändevereinbarung VV II plus als Verbesserung gegenüber der Vorgängerregelung, die das Bundeskartellamt im Prinzip tolerieren werde.
Während Böge die Stromliberalisierung in großen und ganzen positiv bewertet, ist er für den Gasbereich eher skeptisch: Die Verbändevereinbarung sei seiner Meinung nach auch wegen unübersichtlicher Entgeltsysteme noch verbesserungsfähig.
Das Bundeskartellamt wird über die Entscheidung über die Fusion von E.ON und Ruhrgas wird am 24. Januar entscheiden. Aus "technischen Gründen" sei die Entscheidung um drei Tage verschoben worden, sagte Böge auf der Handelsblatt-Jahrestagung Energiewirtschaft am Mittwoch in Berlin. "Am 24. Januar muss die Entscheidung den Beteiligten schriftlich vorliegen, sonst gilt die Fusion wegen Fristverstreichung automatisch als genehmigt", erklärte Böge.
Fotos zur 9. Handelsblatt-Jahrestagung sind digital und analog erhältlich.
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