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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert zum Thema EU-Verfassungsreform

Bielefeld (ots)

Es steht schlecht um die Reform der EU. Mehrere
Oberhemden sollten die Herren einpacken, die am Donnerstag zum 
EU-Gipfel nach Brüssel reisen. Schnelle Lösungen sind nicht zu 
erwarten. Die Gewichte in der EU müssen neu verteilt werden. 
EU-Außenmann Elmar Brok hat, total undiplomatisch, sogar von Spaltung
gesprochen.
Hat Angela Merkel das politische Talent verlassen? Noch vor zwei 
Wochen in Heiligendamm erschien sie vielen als »Miss World«. Könnten 
jetzt die hartleibigen Polen das Projekt Europa zu Fall bringen? 
Blitzte da gestern die Befürchtung auf, dass der Traum der Adenauers 
und Kohls unter ihrer ostdeutschen Nachfolgerin ausgeträumt ist?
Mitnichten! Zum Merkel-Muster gehört das Tiefstapeln, das 
Herunterziehen hoher Erwartungen. Brok, Merkels »Mister Europa«, gab 
gestern nicht zufällig den Bauchredner, um den Kaczynski-Brüdern 
Klartext zu übermitteln. Noch ist Polen für Europa nicht verloren. 
Außerdem: Polen hat viel mehr zu verlieren.
 Druck in letzter Minute, das Spiel über die Bielefelder Bande und 
Merkels unverwüstliche Charme-Offensive gehören zur ausgebufften 
Strategie. Trotzköpfe und Neulinge im alten Europa müssen das noch 
lernen.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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