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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Dr. Oetker

Bielefeld (ots)

Man nehme einen Konzern wie Dr. Oetker und
verwandle ihn in eine AG. Man müsste nicht lange warten, schon wären 
sie da: die Heuschrecken und die Analysten. In ihrem Gepäck befänden 
sich mit Sicherheit all die vielen Weisheiten und guten Ratschläge, 
die Shareholder-Value-Bücher so zu bieten haben.
»Die Summe der Einzelteile ist wertvoller als das Ganze«, lautet ein 
gern zitierter Kernsatz. Was bitte hat die Schifffahrt mit Backpulver
zu tun? Versicherungen mit Bier? Hotels mit Pizza? Wo kein Platz für 
Synergien ist, muss man verkaufen.
Der vor wenigen Monaten verstorbene große Mann der deutschen 
Nachkriegswirtschaft, Rudolf August Oetker, folgte zum Glück seinem 
eigenen Leitspruch: »Leg nie alle Eier in einen Korb.« Damit 
verhindert man, dass, wenn der Korb zu Boden fällt, alle Eier kaputt 
sind.
Die gestrige Bilanz des Geschäftsjahres 2006 der Oetker-Gruppe 
beweist wieder ein Mal die Richtigkeit der These. Wäre der Konzern 
dem Ruf der auf aktuellen Ertrag schielenden Sirenen gefolgt und 
hätte sich ganz auf die Schifffahrt konzentriert, stünde er jetzt mit
fast leeren Taschen da. Wegen der zunehmenden Konkurrenz ist der 
Gewinn in der Schifffahrt gehörig geschrumpft.
Zum Glück haben jedoch die anderen Geschäftsbereiche erneut große 
Eier gelegt. So ist wieder ein ordentliches Ergebnis herausgekommen -
typisch für ein Familienunternehmen, das über den Tag hinaus schaut.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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