Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zu den geplanten Neuwahlen in Polen:
Bielefeld (ots)
In den vergangenen Wochen stand die Kaolition in Polen eigentlich nur noch auf dem Papier. Korruptionsvdächtigungen, Intrigen, Ministerentlassungen und Drohungen gegen Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski mit kompromittierenden Tonbändern ließen die Regierungskrise in Polen zur Schmierenkomödie verkommen. Im übrigen Europa werden viele verantwortliche Politiker zunächst einmal aufatmen. Zwei Jahre politische Verantwortung der Kaczynski-Zwillinge haben Polen in der Europäischen Union zu einem egoistischen Außenseiter gemacht, der nationale Interessen ohne Rücksicht auf die Partner durchzusetzen versuchte. Aber auch die Polen hatten genug vom Bündnis aus Nationalkonservativen, der radikalen Bauernpartei und einer nationalistischen Liga. 77 Prozent der Polen wollen Neuwahlen. Ob Jaroslaw Kaczynski und seine Nationalkonservativen mit der Flucht nach vorne - der Ankündigung von Neuwahlen - den Gang in die Opposition vermeiden können, ist offen. Sozialdemokraten und Linksliberale wollen gemeinsam antreten und voraussichtlich mit einem populären Spitzenkandidaten Aleksandr Kwasniewski. Der Ex-Staatspräsident genießt hohes Ansehen nicht nur in Polen.
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