Westfalen-Blatt: DAS WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Libanon-Einsatz der Bundeswehr
Bielefeld (ots)
Vor einem Jahr hatte der erste bewaffnete Nahosteinsatz in der Geschichte der Bundeswehr noch für heftige Reaktionen in Deutschland gesorgt. Mittlerweile ist es ruhig um diesen Einsatz geworden, die wenigsten Deutschen wissen wahrscheinlich nicht mehr, dass die Bundesmarine noch immer vor der libanesischen Küste patroulliert. Nun sollen die deutschen Soldaten ein weiteres Jahr dort bleiben. Man muss sich ja nicht die populistische Auffassung der Partei Die Linke zu eigen machen, die gegen jeglichen Auslandseinsatz ist, doch ist die gestrige Kabinettsentscheidung ein guter Zeitpunkt, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Man kann natürlich sagen, die Mission sei ein Fehlschlag, weil es an zählbaren Ergebnissen fehle. Doch die Tatsache, dass in den vergangenen zehn Monaten keine Waffen über See mehr in den Libanon gekommen sind, darf als Erfolg gewertet werden. In diese positive Bilanz fällt aber ein ganz dicker Wermutstropfen. Die Gewaltspirale im Nahen Osten ist immer noch nicht gestoppt, der Waffennachschub für die Hisbollah läuft auf dem Landweg über Syrien. Immer wieder Syrien. Hier muss angesetzt werden - mit politischen Mitteln.
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