Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Mord an der pakistanischen Politikerin Benazir Bhutto:
Bielefeld (ots)
Eines ist nach der Ermordung Benazir Bhuttos sicher: die Spirale der Gewalt wird sich in Pakistan immer weiter drehen. Nach dem Mord könnte die ohnehin wackelige politische Konstruktion in dieser Krisenregion endgültig in sich zusammenstürzen. Dieses Szenarium wäre furchterregend für ein Land, das die Atombombe besitzt. Für Staatspräsident Pervez Musharraf könnten die Gewalttat und die gewalttätigen Reaktionen von Bhutto-Anhängern genügend Anlass bieten, erneut den Ausnahmezustand auszurufen. Aber damit ist nicht gewährleistet, dass er die Lage in dem seit Monaten unter Anschlägen von Extremisten leidenden Land nochmals unter Kontrolle bringen kann. Jetzt rächt sich auch, dass Musharraf die Stämme und die Islamisten-Gruppen entlang der Grenze zu Afghanistan, die offen mit El Kaida sympathisieren, jahrelang fast unbehelligt gelassen hat. Wer auch immer hinter der Bluttat steckt, diese Extremisten haben mit der Mordtat eines klar gezeigt: Sie wollen das Land weiter destabilisieren und die Demokratie beseitigen. Letztlich könnte der Mord an Bhutto auch das Regime Musharrafs hinwegfegen, mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region.
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